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Roscher-Halle in Görlitz wird zum Konzertsaal

Die Deutsche Akademische Philharmonie tritt am Sonntag auf – zusammen mit Musikern aus der Region. Die Erlöse sind für einen guten Zweck bestimmt.

Von Ingo Kramer
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Das Foto zeigt die frühere Halle von Autoglas im Maro-Gewerbepark Roscher noch im Rohbau. Mittlerweile ist aber alles so weit hergerichtet, dass Konzerte möglich sind.
Das Foto zeigt die frühere Halle von Autoglas im Maro-Gewerbepark Roscher noch im Rohbau. Mittlerweile ist aber alles so weit hergerichtet, dass Konzerte möglich sind. © Martin Schneider

Sie waren schon auf Konzertreisen in Zypern, Usbekistan, Südchina, Armenien und Bergkarabach – und nun kommen sie tatsächlich nach Görlitz. Die Rede ist von der Deutschen Akademischen Philharmonie. Die Orchestermitglieder sind zum großen Teil identisch mit den Mitgliedern des deutschen Bundesjuristenorchesters.

Doch was verschlägt sie nach Görlitz? Carl-Jochen Vielhaben ist es. Der in Hamburg lebende Jurist spielt in dem Orchester den ersten Fagott. Und er ist Eigentümer des Roscher-Gewerbegebietes auf der Reichenbacher Straße 3 in Görlitz sowie geschäftsführender Gesellschafter der Maro Gewerbepark Görlitz GbR, die den Park betreibt. In dieser Doppelrolle hatte er schon für November 2020 geplant, dass das Orchester im Roscher-Gewerbegebiet auftritt, oder besser gesagt: In der schönen Halle, in der bis zum Großbrand im Februar 2019 die Firma Autoglas ihren Sitz hatte.

Beim Richtfest im Maro Gewerbepark im Juli 2020 hämmerte Eigentümer Carl-Jochen Vielhaben den symbolischen letzten Nagel ins Gebälk. Nun kommt er als Musiker zurück.
Beim Richtfest im Maro Gewerbepark im Juli 2020 hämmerte Eigentümer Carl-Jochen Vielhaben den symbolischen letzten Nagel ins Gebälk. Nun kommt er als Musiker zurück. © Nikolai Schmidt

Das Konzert 2020 musste wegen Corona abgesagt werden, der zweite Versuch im Mai 2021 scheiterte aus dem gleichen Grund. Aber nun, im dritten Anlauf, soll es gelingen. Termin für das Workshop-Konzert der Deutschen Akademischen Philharmonie mit Unterstützung von Musikern aus der Region ist diesen Sonntag, 11 Uhr. Vielhaben rechnet mit sieben lokalen und 25 auswärtigen Musikern – der Großteil von ihnen aus Hamburg. Auf dem Programm stehen zwei Werke: die Ouvertüre Herrmann und Dorothea von Schumann sowie das Violinkonzert von Beethoven. Als Solist wird Christoph Callies auftreten, Dirigent ist Thomas Mittelberger.

Eintrittskarten gibt es für zwölf Euro in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule, Jahnstraße 17 sowie an der Tageskasse vor Ort. Das Ganze ist nämlich ein Benefizkonzert für die Jahn-Schule. Mit den Erlösen soll ein gemeinsamer Ausflug der ganzen Schule bezahlt werden, aber eventuell auch der Ersatz von Spielgeräten. Der rührige Förderverein der Schule sorgt nach dem Konzert auch für das leibliche Wohl der Gäste.

Eines aber wird Vielhaben am Sonntag noch nicht aufzeigen können: Eine Zukunftsperspektive für die Halle. Autoglas ist ausgezogen, mit neuen Interessenten gab es Gespräche und Besichtigungstermine. „Einen festen Mieter aber haben wir noch nicht“, bedauert Vielhaben. Es ist eine von drei großen Flächen bei Roscher, für die sich noch kein neuer Nutzer gefunden hat. „Wenn es am Sonntag gut wird, kommen wir vielleicht noch einmal für ein zweites Konzert her“, sagt Vielhaben.