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Wie geht es mit dem Adler-Geschäft im Neißepark weiter?

Centermanager Holger Wandrey stellte seine Ideen jetzt im Görlitzer Stadtrat vor. Auch einen Vorschlag für die Zeit bis zur Entscheidung hat er - einen Impfpunkt.

Von Matthias Klaus & Susanne Sodan
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Die Adler-Filiale in Görlitz: Inzwischen gibt es Nachfolge-Pläne.
Die Adler-Filiale in Görlitz: Inzwischen gibt es Nachfolge-Pläne. © André Schulze

Wie geht es weiter mit dem frei werdenden Geschäft des Textilverkäufers "Adler" im Neißepark? Holger Wandrey, Manager des Einkaufszentrums im Görlitzer Norden, hat am Donnerstag während der jüngsten Stadtratssitzung zwei Varianten vorgestellt. Immerhin handelt es sich um eine Fläche von insgesamt 2.875 Quadratmetern, verteilt auf zwei Ebenen.

Laut Holger Wandrey gibt es dafür einen Interessenten, der ebenfalls aus dem Textilbereich kommt. Der Händler spreche Kunden zwischen 30 und 40plus an. Um wen es sich genau handelt, wollte Holger Wandrey nicht sagen. "Er würde auf jeden Fall auch Kunden aus Polen und Tschechien in den Neißepark ziehen", so der Manager. Es handele sich um einen "sehr erfolgreichen Textilhändler", der sowohl Erdgeschoss wie auch erste Etage nutzen würde. Das wäre die erste Variante.

Bei Variante Nummer zwei würden Erdgeschoss und untere Etage getrennt vermietet. Holger Wandrey könnte sich in der ersten Etage Dienstleistungen wie etwa Fitness oder Weiterbildung vorstellen. Im Erdgeschoss würde dann "klassischer Handel" zum Tragen kommen.

Noch ist nichts entschieden. "Bei beiden Varianten müsste es aber einen kompletten Umbau geben", so Holger Wandrey. Deshalb rechnet er nicht vor dem Spätsommer kommenden Jahres mit einem neuen Mieter. Zwischenzeitlich habe er auch über eine Übergangslösung nachgedacht, wie etwa die Einrichtung eines Impfpunktes.

"Adler" hatte letzten Verkaufstag

Am vorigen Sonnabend war der letzte Verkaufstag bei Adler in Königshufen. Hintergrund ist die Insolvenz von Adler-Mode Anfang des Jahres. Auch wenn Görlitz davon nichts mehr hat: Inzwischen ist "Adler" gerettet, das Berliner Logistik-Unternehmen Zeitfracht hat hundert Prozent der Anteile des Unternehmens übernommen. Im September hat das Unternehmen begonnen, seinen Kredit aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfond, eine Corona-Staatshilfe, zurückzuzahlen.

Dennoch, 500 von über 3.000 Stellen sind deutschlandweit weg. Über 30 Filialen schließen - darunter die in Görlitz. Betroffen sind hier rund 20 Mitarbeiter. Die Filiale in Görlitz gibt es seit Februar 1994. Das Unternehmen gehörte damit zu den ersten, die sich nach der politischen Wende im heutigen Neißepark ansiedelten. Das Areal wurde vor drei Jahren großflächig umgebaut zum Einkaufspark. Neißepark-Manager war bis vor Kurzem Sevket Demir, ihn zog es aber im April zurück in seine Heimat Hannover. Holger Wandrey ist seit Oktober der neue Chef.