Seit 1999 vergibt die Stadt Görlitz einen Preis an Menschen, die sich besonders für andere einsetzen, den Meridian des Ehrenamtes. Vereine, Verbände, Kirchgemeinden, Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen können jedes Jahr Kandidaten vorschlagen, die sich auf besondere Weise engagieren. Dieses Jahr gingen bei der Stadt 13 Vorschläge ein. Die fünf Gewinner des Meridian-Preises 2023 stehen nun fest.

Der Mann für belastende Einsätze

Ausgezeichnet wird Enrico Deege von dem Verein Ca-Tee-Drale. Seit vielen Jahren setzt sich Deege für Jugendliche in Görlitz ein und auch für die Flüchtlingsarbeit - bis heute. "Obwohl er selbst Familienvater ist, war er mehrfach im Kriegsgebiet der Ukraine um gesammelte Spenden zu überbringen", schildert die Stadt.

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Ein Leben für den Sport - seit 65 Jahren

In einem ganz anderen Bereich, aber nicht minder erfolgreich, setzt sich Reinhard Donhauser ein: Schon seit 1958 ist er Mitglied beim BSG Traktor Deutsch-Ossig. Heute ist das der SV Blau-Weiß Deutsch-Ossig, den Donhauser seit nunmehr 35 Jahren leitet. Außerdem ist er Mitglied im Görlitzer Stadtrat und Kreistag, wo er sich ebenfalls für den Sport einsetzt und großen Anteil daran hat, dass in Kunnerwitz eine neue Sportstätte geschaffen wurde.

Helferin in schwerer Lage

Dritte im Bunde ist Anastasiia Komnatska, die sich in Görlitz für geflüchtete Menschen aus der Ukraine einsetzt. "So organisierte die Mutter von zwei Kindern die Güterhilfe durch die Pfarrgemeinde, verschiedene Transporte und vermittelte medizinische Hilfe mit dem Krankenhaus in Warasch", schildert die Stadtverwaltung. Mit ihrem Einsatz habe sie viele Menschen zusammengebracht und einen großen Anteil an Integration und dem friedlichen Zusammenleben in der Stadt.

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Immer ein offenes Ohr für geflüchtete Menschen

Joachim Trauboth ist in ähnlicher Mission schon seit vielen Jahren in Görlitz unterwegs. Als Integrationsbeauftragter der SPD kümmern er und seine Frau sich seit Jahren zum Beispiel um geflüchtete syrische Familien bietet ihnen gar in seiner Wohnung einen Treffpunkt an. Auch das ukrainisch-deutsche Begegnungszentrum, das in Görlitz als psychologische Beratungsstelle kurz nach Kriegsbeginn in der Ukraine entstand, geht auf seine Initiative zurück.

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Im Einsatz für die Erinnerung

Die Aufarbeitung vergangener Kriege hat sich dagegen Manfred Trost zur Aufgabe gemacht. Er ist Mitglied des Heimatvereins Ludwigsdorf/Ober-Neundorf, pflegt dort das Areal rund um Friedenseiche an der Neißestraße. Nur einer von vielen ehrenamtlichen Einsätzen. Manfred Trost setzt sich sehr für die Kriegsdenkmale vor Ort ein - und letztlich für das Erinnern an die Geschehnisse des Ersten und Zweiten Weltkrieges in der Region. Auf dem Friedhof Ludwigsdorf sind auch viele zivile Opfer des Zweiten Weltkrieges begraben - Trost kennt ihre Geschichten. (SZ/sdn)