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Nach SZ-Bericht: Görlitzer Shop bietet umstrittenes Drogen-Pulver nicht mehr an

In dem Geschäft Hospitalstraße gab es Ende 2023 noch "Kratom" zu kaufen. Offensichtlich vertreibt die Händlerin das Mittel jetzt stattdessen online.

Von Marc Hörcher
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Diese selbst abgefüllten Kratom-Produkte stehen nun nicht mehr in den Regalen des CBD-Shops auf der Hospitalstraße.
Diese selbst abgefüllten Kratom-Produkte stehen nun nicht mehr in den Regalen des CBD-Shops auf der Hospitalstraße. © Martin Schneider

Ende des vergangenen Jahres hatte auf der Hospitalstraße 41 der CBD-Shop "Gruenhaus" eröffnet. Dieser bot verschiedene legale Cannabis-Produkte wie CBD und HHC an - und tut das noch immer. Mittlerweile nicht mehr in den Regalen zu finden sind nun allerdings die schwarzen, teils nicht etikettierten Beutel mit Kratom, einem südostasiatischen Opium-Ersatzmittel in Pulverform. Kurz nach der Eröffnung gab es das dort noch zu kaufen.

Kratom ist in mehreren EU-Ländern verboten, als Droge eingestuft oder beides. In Deutschland ist es frei verkäuflich. Verbraucherschützer, Mediziner und Suchthilfe warnten jedoch bereits davor. In den USA soll es bereits mehrere Todesfälle im Zusammenhang mit Kratom gegeben haben.

Nun scheint es, als habe das Lebensmittelüberwachungsamt des Landkreises Görlitz auf die Berichterstattung der SZ reagiert. Ausdrücklich sagt die Behörde das zwar nicht. Aber ein Aushang am Geschäft selbst verkündete im Januar, der Shop sei "aus behördlichen Gründen geschlossen", kurz nachdem Sächsische.de über das Geschäft und seine Produkte berichtet hatte. Laut Auskunft des Landratsamts unterliegt das Geschäft derzeit der "regelmäßigen amtlichen Überwachung" durch das Lebensmittelüberwachungsamt. Weitere Auskünfte seien "aufgrund eines laufenden Verfahrens nicht möglich", sagt Landkreis-Sprecher Kevin Schlei. Eine Schließung des Ladens sei von der Behörde nicht angeordnet worden.

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In seinem Online-Shop bietet das Geschäft nach wie vor verschiedene Kratom-Produkte an, versehen mit dem Hinweis diese seien "zur Herstellung von Künstlerfarbe und als Farbpigment zum Einfärben von Kerzen und Künstler-Gips", gedacht und, "nicht zum Verzehr geeignet".

Vor fünf Jahren gab es einen ähnlichen Fall in Löbau, der damalige Betreiber bot Kratom allerdings von vornherein nur übers Netz an. Ein wenig erinnert das Vorgehen auch an die Strategie anderer Verkäufer sogenannter "Legal Highs", die ihre berauschenden Produkte im Internet als "Kräutermischungen", "Lufterfrischer", "Reinigungsmittel" oder "Badesalze" feilbieten. Die Görlitzer Inhaberin Reni Wark stellte tatsächlich einen direkten Bezug des fehlenden Sortiments zur Berichterstattung der SZ her. Für weitere Fragen steht sie der Redaktion jedoch nicht zur Verfügung.