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Görlitzer Mehrkämpfer verbessert den nächsten Uralt-Rekord

Leichtathlet Leo Neugebauer knackt im Siebenkampf eine 22 Jahre alte Hallen-Bestmarke von Frank Busemann, springt so hoch wie noch nie und unterstreicht seine Medaillenambitionen für Olympia.

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Kann diesmal über einen neuen Rekord jubeln: Leo Neugebauer.
Kann diesmal über einen neuen Rekord jubeln: Leo Neugebauer. © dpa/Marcus Brandt

Leo Neugebauer fühlte sich nach seiner nächsten Rekord-Show einfach „fantastisch“, und in knapp 6.000 Kilometer Entfernung jubelte auch Frank Busemann mit. „Es war klar, dass es irgendwann passieren würde. Ich habe mich für Leo gefreut, das hat er sich verdient“, sagte die Zehnkampf-Legende. „Es war eine Frage der Zeit.“

Bei den US-College-Meisterschaften in Boston verbesserte der in Görlitz geborene Neugebauer Busemanns 22 Jahre Hallen-Bestmarke im Siebenkampf um 56 Zähler auf 6.347 Punkte und unterstrich wenige Monate vor den Olympischen Sommerspielen in Paris eindrucksvoll seine Medaillenambitionen. Erst im Vorjahr hatte der Shootingstar den fast vier Jahrzehnte alten Zehnkampf-Rekord von Jürgen Hingsen auf 8.836 Punkte hochgeschraubt, bei der WM in Budapest landete er nach einem sehr guten ersten Tag auf dem fünften Platz.

„Ich bin super happy, diesen Wettkampf gewonnen und den deutschen Rekord gebrochen zu haben. Dass ich ihn jetzt indoor und outdoor habe, bedeutet mir sehr viel“, sagte Neugebauer. „Ich wusste nach dem letzten Wettkampf, dass ich ihn erreichen kann.“

Dieser letzte Wettkampf ist erst rund einen Monat her, beim New Mexico Collegiate Classic in Albuquerque hatte Neugebauer mit 6.219 Punkten den Busemann-Rekord noch knapp verpasst – weil er vor allem bei den letzten beiden Disziplinen schwächelte. Diesmal nicht.

Im Hochsprung stellte er mit 2,09 Meter eine neue persönliche Bestleistung auf, im Stabhochsprung blieb er mit 5,16 Meter nur knapp darunter. „Alles war ziemlich solide, außer Hochsprung und Stabhochsprung – damit bin ich sehr, sehr glücklich“, sagte Neugebauer.

Busemann verspürte zwar etwas Wehmut, schließlich gebe niemand gern einen Rekord ab. Doch „natürlich“ griff der Olympia-Silbermedaillengewinner von Atlanta 1996 sofort zum Handy und schickte Glückwünsche quer über den Atlantik. „Er hat sich gefreut und auch schon bedankt“, berichtete Busemann. (sid)