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Görlitz bekommt noch eine Tempo-30-Zone

Sechs Zonen in der Innenstadt sind längst beschlossen, jetzt kommt noch eine weitere hinzu. Die aber ist etwas kniffelig.

Von Ingo Kramer
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Auf der unteren Stirnseite des Elisabethplatzes bleibt Tempo 50 erlaubt, damit nicht Jakob-Böhme- und Weberstraße hier künftig vorfahrtsberechtigt sind.
Auf der unteren Stirnseite des Elisabethplatzes bleibt Tempo 50 erlaubt, damit nicht Jakob-Böhme- und Weberstraße hier künftig vorfahrtsberechtigt sind. © Martin Schneider

Auch der untere Teil der Görlitzer Elisabethstraße wird künftig auf beiden Längsseiten zur Tempo-30-Zone. Darüber informierte der städtische Verkehrsplaner Jens Kunstmann am Mittwoch im Technischen Ausschuss. Ebenfalls in diese Zone einbezogen wird die Bismarckstraße – mindestens auf dem Abschnitt zwischen Elisabeth- und Struvestraße, eventuell sogar noch ein paar Häuser weiter, damit schon vor dem Fußgängerüberweg in Höhe Struvestraße Tempo 30 gilt, Autofahrer aus Richtung Schützenstraße also frühzeitig abbremsen.

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Bereits im Juli hatten die Stadträte im Technischen Ausschuss eine Prüfung dieser Straßen beschlossen. Im Prüfauftrag war damals auch noch die Joliot-Curie-Straße enthalten. Dort ist das Rathaus aber zu dem Schluss gekommen, nicht Tempo 30 auszuschildern. „In der Joliot-Curie-Straße gibt es drei Fußgängerüberwege“, so Kunstmann: „Dort wollen wir den Verkehrsfluss in der heutigen Situation belassen.“

Kniffelig ist das letzte Ende der Joliot-Curie-Straße, also die untere Stirnseite des Elisabethplatzes. Hier fragten am Mittwoch gleich mehrere Stadträte an, ob dort nicht auch Tempo 30 möglich wäre. Dann nämlich würde künftig auf allen Seiten des Platzes Tempo 30 gelten. Doch das ist nicht so einfach. Würde dort nämlich Tempo 30 ausgeschildert werden, dann wären Jakob-Böhme- und Weberstraße künftig vorfahrtsberechtigt. „Wir wollen den Verkehrsfluss von der Joliot-Curie- in die Elisabethstraße aber nicht zu sehr bremsen“, sagt Kunstmann. Was noch hinzukommt: Ein Verkehrszeichen „abbiegende Einzelvorfahrt“ gibt es in der StVO nicht. Damit bekommt man das Problem mit der Weberstraße also nicht gelöst. Aber immerhin gebe es auf diesem Abschnitt einen Fußgängerüberweg, sodass Fußgänger die Tempo-50-Straße gut überqueren können.

Sechs Zonen beschlossen, eine umgesetzt

Die anderen sechs Zonen, die die Stadträte im Juli beschlossen hatten, waren:

1) westliche Elisabethstraße (also auf beiden Seiten des Wochenmarktes), Westseite Marienplatz (vor dem Görlitzer Fass) und westliche Struvestraße (Marienplatz bis Bismarckstraße)

2) der Rest der Struvestraße und die Otto-Müller-Straße

3) nördliche Konsulstraße (von Kommwohnen bis zum Wilhelmsplatz), Konsulplatz und Gartenstraße

4) Emmerichstraße zwischen Augusta- und Moltke-Straße, Augusta- zwischen Emmerich- und Bahnhofstraße, Konsul- zwischen Emmerich- und Bahnhofstraße, Kleine Konsulstraße, Theodor-Körner-Straße

5) Emmerichstraße, Blumenstraße und Mühlweg (jeweils zwischen Moltke-Straße und Dr.-Kahlbaum-Allee), Sohrstraße

6) An der Obermühle (vom Tivoli bis zur Neißeinsel)

Davon ist bis jetzt nur die Zone 3 tatsächlich umgesetzt, also die Konsulstraße. „Für alle anderen ist die Ausschreibung der Verkehrsschilder erfolgt, der Auftrag an eine Firma wurde am Mittwoch erteilt“, sagt Amtsleiter Torsten Tschage. Jetzt müssten die Schilder nur noch geliefert werden. Er rechne damit, dass die Ausschilderung bis April erledigt sein wird.