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Görlitzer Lieblingsfest muss sparen

Weniger Gruppen, aber mehr Spenden - das Programm des Straßentheaterfestivals "Viathea" ist ab sofort erhältlich. Mit mehreren beliebten Gruppen gibt es ein Wiedersehen.

Von Ines Eifler
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This Maag begeisterte 2022 die Viathea-Besucher. Der Publikumsliebling kommt dieses Jahr wieder.
This Maag begeisterte 2022 die Viathea-Besucher. Der Publikumsliebling kommt dieses Jahr wieder. © Martin Schneider

Leere Wiesen – plötzlich voller bunter Menschen. Triste Plätze – auf einmal belebt von Stelzenläufern und surrealen Figuren.

Mit Vorher-Nachher-Aufnahmen von gewöhnlichen Görlitzer Straßenecken, die sich bald in dicht besetzte Theaterspielorte verwandeln werden, gaben Christiane Hoffmann und ihr Team am Donnerstag einen Vorgeschmack auf das Viathea-Gefühl.

"Unsere Vorfreude ist groß", sagt sie vor Medienvertretern. "Und ich bin aufgeregt, obwohl ich das Straßentheaterfestival schon zum 27. Mal organisiere." Voller Vorfreude seien auch die Künstler.

Publikumslieblinge kommen wieder

20 Gruppen aus 17 Ländern sind diesmal dabei, darunter Publikumslieblinge wie Grotest Maru, die mit spektakulären Inszenierungen in Görlitz zu sehen waren und nun zum achten Mal beim Viathea auftreten. Mit ihrem bisher selten gezeigten Stück "Schwarm" werden sie – als Kraniche verkleidet, Symbol für die Freiheit – ihre Besucher zu einem Hörrundgang mit Kopfhörern durch die Stadt einladen.

Genau zehn Jahre ist die Inszenierung "Timebank" von Grotest Maru an der Görlitzer "Waage" auf dem Untermarkt her. Diesmal sind sie zum achten Mal beim Viathea: als Kraniche im Stück "Schwarm".
Genau zehn Jahre ist die Inszenierung "Timebank" von Grotest Maru an der Görlitzer "Waage" auf dem Untermarkt her. Diesmal sind sie zum achten Mal beim Viathea: als Kraniche im Stück "Schwarm". © Pawel Sosnowski

Die Gruppe Pinezka ist dabei, die schon beim ersten Viathea 1995 in Görlitz auftrat. Die "Hirondelles", Liebling 2019, sind wieder da mit ihrem Crepes-Restaurant im Stadtpark und am Obermarkt. Genau wie der Künstler This Maag mit "zertifiziertem Schweizer Humor", den das Publikum 2022 am besten fand. Eine Luftartistin thematisiert in acht Metern Höhe "Angst". Und es entsteht – auch mithilfe des Schlesischen Museums – die längste Rübezahlgeschichte der Welt.

Sieben Künstlergruppen weniger als 2022

Die Zahl der Künstlergruppen und Auftritte ist im Vergleich zu 2022 gesunken, da waren es 27. Theaterintendant Daniel Morgenroth sagt, es habe diesmal deutlich weniger Fördermittel als früher gegeben, die Zeiten seien nicht einfach, die Mittel begrenzt. Umso dankbarer sei er der Stadt Görlitz, die sich das Fest 97.000 Euro kosten lässt, sowie den beiden Hauptsponsoren, der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien mit der Sparkasse Sachsen und den Görlitzer Stadtwerken.

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Der Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu nennt das Viathea ein "wichtiges Vorzeigeprojekt" der Stadt mit einer großen, weltoffenen Außenwirkung. Barbara Szutenbach als Vertreterin der Stadt Zgorzelec schließt sich an: Zahlreiche Gäste aus Wrocław und Niederschlesien besuchten das Festival.

Mirko Schultze vom Viathea-Förderverein nennt die beachtliche Spendensumme durch SZ-Leser in Höhe von 4.656 Euro, mit deren Hilfe es möglich sei, noch zwei Gruppen mehr zu engagieren. Und selbst wenn das Fest diesmal etwas kleiner ist – Christiane Hoffmann sagt: "Wir machen trotzdem das Schönste daraus: ein tolles Fest."

6. bis 8. Juli, Programm und Pin an über 30 Vorverkaufsstellen erhältlich, www.viathea.de