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Wer kommt jetzt wie an einen Impftermin in Löbau?

Nicht nur über 80-Jährige werden jetzt geimpft. Aber wer genau und hängt man immer noch Stunden in der Telefonhotline fest - hier gibt es die Infos.

Von Susanne Sodan
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Ein Foto aus der Anfangszeit des Löbauer Impfzentrums. Inzwischen ist hier mehr los.
Ein Foto aus der Anfangszeit des Löbauer Impfzentrums. Inzwischen ist hier mehr los. © Matthias Weber/photoweber.de

Wie ist der Stand im Impfzentrum Löbau?

Aktuell werden im Impfzentrum Löbau pro Tag rund 500 Dosen des Biontech-Impfstoffes verimpft, 150 Dosen von Astra-Zeneca und rund 40 Dosen von Moderna. An den tausend Impfungen pro Tag, die jeweils für die 13 Impfzentren sachsenweit geplant waren, ist man damit noch nicht ran. Aber die Lage ist besser als vor wenigen Wochen. Vor drei Wochen etwa standen 150 bis 200 Dosen pro Tag zur Verfügung. "Es geht gerade relativ gut", sagt Silke Seeliger, Geschäftsführerin des DRK Löbau. Im Löbauer Impfzentrum finden diese Woche um die 3.200 Impftermine statt, teilt das DRK Sachsen mit. Am gestrigen Mittwoch gab es beispielsweise 600, erzählt Mike Schnitter vom Löbauer DRK.

Wie ist der Stand im Kreis Görlitz?

Insgesamt wurden im Kreis Görlitz bislang über 19.400 Impfungen vergeben, bei rund 5.300 davon handelt es sich um Zweitimpfungen. Tatsächlich sei es so, erklärt das Sozialministerium Sachsen, dass der verfügbare Impfstoff von Biontech überwiegend in den Alten- und Pflegeheimen benötigt wird, "da die Impfung in den Einrichtungen aber zum größten Teil abgeschlossen ist, wird es sukzessive mehr Impftermine in den Impfzentren geben."

Wer kann sich anmelden?

Anmelden zur Impfung können sich weiterhin Personen der Priorisierungsgruppe 1, zu der unter anderem Menschen über 80 Jahre zählen, Rettungskräfte, Mitarbeiter in Pflegediensten und Pflegeheimen, Mitarbeiter in vielen Krankenhaus-Stationen, in Corona-Schwerpunktpraxen und Testzentren, Personal bestimmter Arztpraxen, etwa im zahnärztlichen Bereich, HNO, Geburtshilfe.

Seit 24. Februar sind Impftermine auch für Gruppen der zweithöchsten Priorisierungsstufe möglich. Unter anderem zählen dazu: Personen, die in Kitas, Grund- und Förderschulen tätig sind, Personen mit Trisomie 21, nach Organtransplantation, mit Demenz oder einer geistigen Behinderung, Personen mit COPD, Mukoviszidose oder anderen schweren chronischen Lungenerkrankungen, schweren chronischen Leber- oder Nierenerkrankungen, Polizei- und Ordnungskräfte, die einen Arbeitsbereich mit einem hohen Infektionsrisiko haben.

Trotz Freigabe der Impfungen für diese Gruppen der zweiten Priorisierungsstufe können Personen der Gruppe 1 weiterhin gleichberechtigt Impftermine buchen, teilt das Sozialministerium mit. "Der Fokus liegt weiter auf dem Impf-Fortschritt in der Priorisierungsgruppe 1, also vor allem den Menschen über 80 Jahre."

Wie kann man sich anmelden?

Um an einen Termin im Impfzentrum in Löbau zu kommen, kann man sich über die Telefonhotline des Freistaates unter 0800 0899089 anmelden. Immer wieder berichteten etwa SZ-Leser von Schwierigkeiten an einen Termin zu kommen. Dass es zum Beispiel immer wieder zu Wartezeiten in der Telefonhotline kommt, erklärt Kai Kranich vom DRK Sachsen, habe auch mit dem hohen Informationsbedarf der Menschen zu tun. Seit etwa einer Woche scheinen die Schwierigkeiten bei der Terminvergabe abzunehmen. Oft kamen auch beim Impfzentrum in Löbau deswegen Beschwerden an. "Wir haben inzwischen deutlich weniger Anrufe", erzählt Silke Seeliger.

Die Anmeldung ist auch über die Internetseite sachsen.impfterminvergabe.de möglich. Ein Mann aus Rosenhain hatte kürzlich das Pech, einen Fehler bei der Adresse zu machen, vergaß das "p" - was ihn auf eine verwirrende Seite führte, beim SZ-Test zu einer Fehlermeldung. Um dieses Problem auszuräumen, erwägt das DRK auch diese Domain zu mieten und auf die richtige Seite zu verlinken. Dass die Anmeldung im Internet eine Herausforderung sein kann gerade für Menschen, die nicht online-affin sind, weiß auch Mike Schnitter vom Löbauer DRK. Man solle sich nicht scheuen, sich Hilfe zu holen, appelliert er, beim Nachbarn, der Familie, Bekannten. Häufig, habe er mitbekommen, sei die Hilfsbereitschaft sehr groß.

Wer muss noch warten?

Etwas unglücklich ist die Priorisierung aktuell für Personen, die über 65 aber unter 80 Jahre alt sind. "Das ist schade", sagt Silke Seeliger. Nachfragen aus dieser Gruppe habe sie jetzt schon manchmal gehört. "Sie müssen sich leider noch etwas gedulden."

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