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Der älteste Schachlehrer Großenhains denkt nicht ans Aufhören

Schon in der DDR war Wilfried Noppes Schachlehrer. Der Röderstädter gibt sein Wissen heute an Schüler weiter. Und das nicht nur in Großenhain.

Von Kathrin Krüger
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Schach geht immer, sagt sich der 68-jährige Wilfried Noppes, hier mit Juliane und Ben beim GTA-Unterricht an der Grundschule Bobersberg Großenhain.
Schach geht immer, sagt sich der 68-jährige Wilfried Noppes, hier mit Juliane und Ben beim GTA-Unterricht an der Grundschule Bobersberg Großenhain. © Kristin Richter

Großenhain. Wilfried Noppes weiß auch als Rentner noch, wie es gewesen ist, schon als Kind Schach zu spielen. "Ich war fünf, als ich es gelernt habe", erzählt der frühere Strießener, der heute in Großenhain lebt. Seit Vater hatte das Brettspiel in russischer Kriegsgefangenschaft gelernt. Viele Spielzüge hat er von ihm gelernt. Mit seinem sechs Jahre älteren Bruder Adolf Noppes, in Priestewitz als Sportvereinspräsident bekannt, hieß es früher immer: Baut mal eine Partie auf! Und dann rauchten die Köpfe - wenn andere Jungs auf dem Fußballplatz tobten.

Wilfried Noppes gilt heute als ältester Schachlehrer im Altkreis Großenhain. Und davon hat der SV Traktor Priestewitz einige. "Ich war selbst siebenmal Spartakiadesieger im Schach und hab ab zwölf Jahren bei Einheit Großenhain gespielt", erzählt der 68-Jährige. Bei Traktor Priestewitz gründete er die Sektion Schach, gehört heute zur zweiten Mannschaft. Bei vielen Turnieren fuhr er nicht nur Siege ein, sondern lernte auch vieles, das er heute an die junge Generation weitergeben kann. Schon 1978, so belegt es ein altes SZ-Foto, leitete Wilfried Noppes die neue AG Schach an der Oberschule Priestewitz.

Seit drei Jahren nun übt er das Spiel der Könige mit Grundschülern am Bobersberg im GTA-Unterricht. Jeden Mittwoch eine Dreiviertelstunde. Außerdem in den Horten in Lampertswalde und Schönfeld. "Mir macht es Spaß, und den Kindern auch", sagt der gelernte Reparaturschlosser, der lange in der Stema und in der Lautex gearbeitet hat. Auch wenn er schon im Ruhestand sei, wolle er sich noch nützlich machen.

Wilfried Noppes 1978 an der neuen Oberschule in Priestewitz. Schon damals lehrte er in einer AG.
Wilfried Noppes 1978 an der neuen Oberschule in Priestewitz. Schon damals lehrte er in einer AG. © Kristin Richter
Legendäres Turnier in Priestewitz 2008 gegen den SV Dresden-Leuben. Neben Wilfrid Noppes (vorn) spielten Andreas Stolz und Adolf Noppes. Mannschaftsleiter war Uwe Lehmann.
Legendäres Turnier in Priestewitz 2008 gegen den SV Dresden-Leuben. Neben Wilfrid Noppes (vorn) spielten Andreas Stolz und Adolf Noppes. Mannschaftsleiter war Uwe Lehmann. © Brühl/Archiv

Das Brettspiel ist schließlich für Schüler eine sinnvolle Beschäftigung: Es fördert das Gedächtnistraining, schult strategisches Denken. Es gäbe unter den GTA-Schülern auch einige Talente, die der SV Motor Priestewitz natürlich gern für seinen Vereinssport gewinnen will, heißt es. Wilfried Noppes muss dabei auch pädagogisches Geschick beweisen. "Ich habe drei Kinder und vier Enkel, da weiß ich schon bisschen Bescheid", schmunzelt der Senior. Mit der Jugend ist der SV Priestewitz auf Sachsenebene sehr erfolgreich. Das zieht, meint der Großenhainer, und übt mit seinen Schützlingen die nächste Rochade.