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Bürger fordert härteres Durchgreifen

Reinhard Pittwohn macht sich im Gemeinderat Ebersbach Luft über den Zustand von Straßenrand und Heidelache. Er ärgert sich über Unkraut und Wildwuchs.

Von Kathrin Krüger
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Über dieses Unkraut am Straßenrand ärgern sich Ebersbacher Nachbarn - und die Gemeindeverwaltung.
Über dieses Unkraut am Straßenrand ärgern sich Ebersbacher Nachbarn - und die Gemeindeverwaltung. © Kathrin Krüger

Ebersbach. "Das sieht wahrlich schon lange nicht mehr schön aus", sagt Anwohner Reinhard Pittwohn in der Bürgerfragestunde bei der Ebersbacher Ratssitzung mit scharfem Ton. Das Bächlein Heidelache, das durch den Ort fließt, ist an manchen Stellen schon so zugewachsen, dass Treibgut daran hängenbleibt und die Hochwassergefahr erhöht. Er selbst ist auch Anlieger und habe in seinem Stück das Grün aus dem Bach geräumt. Andere machen das aber offenbar nicht.

Die Anliegerpflichten würden auch in puncto Schnittgerinne nicht beachtet. Nahe seinem Haus in der Hauptstraße 8 hat der Ebersbacher so viel Unkraut festgestellt, dass es ihm peinlich ist. Er fordert ein härteres Durchgreifen der Gemeindeverwaltung.

An dieser Stelle ist die Heidelache in Ebersbach fast zugewachsen. Das könnte bei Starkregen zur Hochwassergefahr werden.
An dieser Stelle ist die Heidelache in Ebersbach fast zugewachsen. Das könnte bei Starkregen zur Hochwassergefahr werden. © Kathrin Krüger

Bürgermeister Falk Hentschel erklärt, dass Grundstücksbesitzer bei Verletzungen der Anliegerpflicht schon angeschrieben wurden. Doch es sei eine Grundsatzfrage, wie drastisch Forderungen auch durchgesetzt werden. Wenn die Anlieger der Forderung nicht nachkommen, müsse man im Ernstfall eine Ersatzvornahme machen. Das habe Ebersbach noch nicht praktiziert. "Nur das wäre konsequent, aber auch mit Kosten verbunden, auf denen die Gemeinde vielleicht sitzen bleibt", so Hentschel. Noch gibt es in Ebersbach keine Straßenreinigungssatzung.

Aber es gibt eine Gemeindeordnung. Und Ortschaften, in denen es gut klappt mit der Gewässerreinigung, wie in Naunhof. Es sei eben auch Sache der Ortschaftsräte, hier für klare Regeln der Anlieger zu sorgen. Die Gemeinde sei damit überfordert, unterstütze aber das Sauberhalten, zum Beispiel beim Frühjahrsputz. Es seien eben auch nicht mehr so viele Menschen mit Arbeitsgelegenheiten in der Gemeinde beschäftigt wie früher.

Diskutiert wurde unter den Gemeinderäten der Vorschlag, die Gemeindeordnung Neuzuzüglern mitzugeben, damit sie ihre Pflichten kennen. Naunhofs Ortsvorsteher Körtge hat 1996, als er nach Naunhof zog, so ein Heftchen von der damaligen Gemeinde Naunhof bekommen, erzählt er. Doch im Zeitalter der Digitalisierung könnte man das auch online regeln, so Alexander Cardaun, Hauptamtsleiter in der Verwaltung. Dort will man sich noch mal mit Möglichkeiten der Einflussnahme beschäftigen.