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Mafa-Brand in Heidenau: Wie die Spuren gesichert werden

Wenn gelöscht ist, beginnt für das Technische Hilfswerk die Arbeit. Was bei der Mafa die Herausforderung und anders als 2020 auf der Breitscheidstraße war.

Von Heike Sabel & Daniel Förster
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Mit schwerem Gerät und Technik: THW-Helfer und Kriminalisten kämpften sich durch die Schutt- und Geröllberge auf dem Mafa-Gelände.
Mit schwerem Gerät und Technik: THW-Helfer und Kriminalisten kämpften sich durch die Schutt- und Geröllberge auf dem Mafa-Gelände. © Daniel Förster

Zwei Tage nach dem Brand auf dem Mafa-Gelände am Silvestertag war das erste große Aufsehen vorbei, ist die Feuerwehr abgezogen. Zurückblieben sind ein Haufen Schutt, Unrat und ein gefährlicher Ort. Das ist die Zeit für die Brandursachenermittler und das Technische Hilfswerk. Die Helfer mit der schweren Technik unterstützen die Ermittler, in dem Haufen nach dem zu suchen, was den Brand aufklärt.

Nach dem Hilfeersuchen der Polizei erkundeten zunächst am 4. Januar zwei Fachberater und sieben Helfer vom Pirnaer THW-Ortsverband die abgebrannte Mafa-Halle. Helfer der Bergungsgruppe bereiteten den Einsatz vor und sicherten Gefahrenstellen. Am 5. Januar wurde dann bis Einbruch der Dunkelheit gearbeitet. Tore aufschneiden, Schutt wegschaufeln, Autos mit dem Kran aus der Halle heben, Bodenproben nehmen, Stahlträger wegschneiden. Die Fachgruppe Räumen aus Dresden und Dippoldiswalde hat das Pirnaer THW dabei unterstützt. Eine Schwierigkeit habe die eng begrenzte Fläche zwischen den Stützpfeilern in der ehemaligen Werkhalle dargestellt, sagt THW-Einsatzleiter Mirco Kammann. Hier mussten die großen und schweren Geräte mit sehr viel Gefühl gesteuert werden.

Freie Bahn für die Polizei schaffen

Damit es keine bösen Überraschungen gibt, war auch ein Statiker im Einsatz und wurden Messgeräte verwendet, sagt Pirnas THW-Sprecherin Susan Schmidt. Der Statiker hatte die Ruine auf ihre Standfestigkeit geprüft. Polizei und Helfer haben sich so Stück um Stück vorgearbeitet. "Wir haben dort den Zugang und Platz geschaffen, wo es für die Polizei notwendig war", sagt Susann Schmidt. Die Auswertung der gesicherten Spuren wird einige Zeit dauern, sagt die Polizei. Sie sucht inzwischen auch Zeugen.

Das macht das THW oft, doch nicht immer sind die Einsatzorte so spektakulär. Als es im vorigen Jahr beim Heidenauer Entsorger Kühl brannte, fuhren die Helfer zum Beispiel zwei Stunden lang brennende bzw. schwelende Müllballen aus der Halle. Beim Brand in der Agrargenossenschaft Niederseidewitz waren es Heuballen, die aus dem Kuhstall in Sicherheit gebracht worden.

Solche Einsätze wie bei der Mafa kommen relativ selten vor, da derart verheerende Brände zum Glück nicht so oft geschehen. Ähnlich vom Umfang für die technischen Helfer war der Brand im April 2020 auf der Breitscheidstraße ebenfalls in Heidenau. Doch er war noch etwas schwieriger, sagt Susann Schmidt. "Dort mussten wir aufpassen, dass die Steinmauern nicht einstürzen und unsere Helfer und die Technik unter sich begraben."

THW hat in Pirna 84 ehrenamtliche Helfer

Bei dem Mafa-Einsatz waren zwei Tage lang um die 30 THW-Helfer vor Ort. Der Pirnaer Ortsverband besteht aus einem technischen Zug, zu dem die Bergungsgruppe, die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung sowie die Einsatzleitung gehören. In Pirna sind 84 ehrenamtliche Helfer abrufbar. Bei Aufgaben wie jetzt wieder in Heidenau wird der Zug von anderen Fachgruppen mit unterstützt. Beendet ist ein Einsatz erst, wenn in den Ortsverbänden Fahrzeuge und Werkzeuge wieder gereinigt und für die nächste Hilfe bereit sind.