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Hellerau überarbeitet Welterbe-Antrag

Der Förderverein lässt parallel dazu die Bewerbungsunterlagen schon von der Unesco prüfen. Auf einen Punkt wird jetzt besonders viel Wert gelegt.

Von Peter Hilbert
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Auf dem Podium: Fritz Straub Vereinsvorstand Förderverein Weltkulturerbe Hellerau e.V. und Geschäftsführender Gesellschafter Deutsche Werkstätten Hellerau,
Friederike Hansell, Welterbekoordinatorin des Freistaates Sachsen, Welterbe-Expertin Eva Battis, Ar
Auf dem Podium: Fritz Straub Vereinsvorstand Förderverein Weltkulturerbe Hellerau e.V. und Geschäftsführender Gesellschafter Deutsche Werkstätten Hellerau, Friederike Hansell, Welterbekoordinatorin des Freistaates Sachsen, Welterbe-Expertin Eva Battis, Ar © PR

Auf dem Weg zum Weltkulturerbe geht der Förderverein Weltkulturerbe Hellerau den nächsten Schritt. Das hat Vereinsvorstand Fritz Straub am Sonntag bei einem Publikumsgespräch im Festspielhaus Hellerau bekräftigt. Wie von der Kultusministerkonferenz gefordert, wird die ursprüngliche Bewerbung in den kommenden Monaten überarbeitet, teilen die Deutschen Werkstätten Hellerau mit. Die wissenschaftliche Grundlage dafür liefert das Institute for Heritage Management Cottbus. In dessen Auftrag haben Welterbe-Expertin Eva Battis und Architekt Nils M. Schinker vergangenes Jahr eine Studie erarbeitet, welche durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen gefördert wurde. Diese vergleichende Studie betrachtet Hellerau als Gartenstadt und als Zentrum der Lebensreformbewegung.

Das Ergebnis bekräftigt die frühere Entscheidung, bei der Bewerbung um das Weltkulturerbe auf den Schwerpunkt der Lebensreformbewegung zu setzen. Denn, wie die Studie eindeutig belegt, war Hellerau Anfang des 20. Jahrhunderts dabei eine der fortschrittlichsten Siedlungen in sozialer, wirtschaftlicher, künstlerischer und ökologischer Form. „Ab 1909 ist hier innerhalb von fünf Jahren eine Stadt aus dem Boden gestampft worden, die als Laboratorium der Moderne gilt“, sagte Vereinsvorstand Fritz Straub.

Dieser Aspekt soll in den Bewerbungsunterlagen nun noch weiter geschärft werden. Das empfiehlt auch Friederike Hansell, die Welterbekoordinatorin des Freistaates Sachsen. Der Verein muss es demnach schaffen, Verbindungen zwischen der Lebensreform und den noch vorhandenen, architektonischen Zeugnissen, wie dem Festspielhaus, dem Gebäudeensemble Deutsche Werkstätten und den Wohnhäusern samt Selbstversorgergärten, herzustellen. Deshalb wird der Aspekt Gartenstadt in der Bewerbung auch weiterhin eine Rolle spielen. Darüber hinaus will der Verein die Chance nutzen, die Bewerbungsunterlagen bei der Unesco vorab prüfen zu lassen. Davon erhofft er sich, dass die Unterlagen bei positiver Begutachtung schließlich auch auf bundesdeutscher Ebene punkten können. 2011 hatten die Bemühungen um den Weltkulturerbe-Titel für Hellerau begonnen.