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Pulsnitz: Große Vorfreude aufs Stadtfest

Während Dresden eine Party nach der anderen absagt, wird in Pulsnitz drei Tage lang gefeiert. Für den Veranstalter eine Mammutaufgabe - für die Gäste Spaß bei freiem Eintritt.

Von Ina Förster
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Eventmanager Thomas Träber organisiert auch 2023 das Pulsnitzer Stadtfest. Seit Mittwochmorgen läuft der Aufbau. Start ist Freitag, 16 Uhr, mit einem Bieranstich auf dem Markt.
Eventmanager Thomas Träber organisiert auch 2023 das Pulsnitzer Stadtfest. Seit Mittwochmorgen läuft der Aufbau. Start ist Freitag, 16 Uhr, mit einem Bieranstich auf dem Markt. © Matthias Schumann

Pulsnitz. Der Aufbau läuft seit Mittwochfrüh. Thomas Träber ist vor Ort, weist ein, telefoniert, erklärt. Drei Tage Pulsnitzer Stadtfest stehen vom 12. bis 14. Mai an. Eine Mammutaufgabe für Träber und sein Team. Weit über 1.000 Stunden habe er in die Planung investiert. Jetzt muss alles wie am Schnürchen laufen. Gegen neun Uhr in der Früh kamen die Bühnentraversen. Nun treffen langsam die Techniker ein, die Bühne sollte bis Abend stehen. Auch die Toiletten-Container sind vorbestellt.

Glücklicherweise ist das letzte Baugerüst am Rathaus gefallen. Das wird seit Monaten saniert, und bis zuletzt war es nicht ganz klar, ob ein Rädchen ins andere greift. "Es gab mal etwas Unsicherheit, aber dann wurde das Wetter besser und die Bauleute haben ganze Arbeit geleistet. Danke noch einmal", sagt Thomas Träber erleichtert. Das Hauptfestgelände mit großer Bühne und Gastronomie auf dem Pulsnitzer Markt wäre sonst etwas eingeschränkt gewesen. Gefeiert hätte man trotzdem. Doch alles wendete sich zum Guten.

Gerade rollt der Premium-Bierwagen der Radeberger Brauerei an. Ein Hingucker ist das riesige Teil mit seinen aufklappbaren, durchsichtigen Seitenwänden. "Dieser Bierwagen ist was Besonderes, den haben wir erstmals in Pulsnitz im Einsatz", sagt Träber.

Event-Branche hat sich seit Corona verändert

Der Eventmanager aus Kamenz arbeitet seit Monaten an der Organisation. Nicht immer war das zwischendurch einfach. Denn wer dachte, dass das Party-Leben nach Corona von Null auf Hundert hochfährt, wurde enttäuscht. Vieles ist anders als vor den Pandemie-Jahren. Träber hat trotzdem durchgezogen.

"Wenn man liest, dass zum Beispiel in Dresden ein Stadtfest nach dem anderen abgesagt wird, dann wird einem schon anders", sagt er. Doch irgendwie sei er auch stolz, dass die eigene Rechnung aufzugehen scheint. Schon 2018 probierte sich Träber am Pulsnitzer Stadtfest aus - mit Erfolg. Seitdem ist viel Zeit vergangen.

Stadt Pulsnitz beteiligt sich an den Kosten fürs Stadtfest

Dreimal fiel die Mega-Party wegen Corona aus. Bei der Planung des aktuellen Stadtfestes freut sich Thomas Träber, dass die langjährigen Sponsoren zur Stange halten und es sogar neue gibt. In diesen angespannten Zeiten sei das nicht selbstverständlich. Die Stadt Pulsnitz beteiligt sich ebenfalls an den Kosten. Eine solche Produktion könne sonst nicht durchgezogen werden. "Dass der Eintritt trotz allem frei ist an den drei Tagen, kann man nicht hoch genug schätzen", meint Thomas Träber.

Denn Preiserhöhungen in der Event-Branche würden viele Bereiche betreffen: Ob Künstler, Toiletten-Container, Veranstaltungstechnik, die Gema-Gebühren, Security, Personal - alles sei extrem gestiegen in den letzten Monaten. Tausende Euro mehr kämen diesmal an Kosten zusammen im Vergleich zu 2019. Auch Genehmigungen würden immer schwieriger, Vorschriften umfangreicher. Dazu komme die Personalnot bei den Gastronomen. "Erst gestern hat mir noch ein Burger-Laden abgesagt wegen Krankheit, aber durch gute Kontakte konnte ich jemanden aus Berlin begeistern", erzählt Träber. Seine eigenen Serviceleute habe er schon im Herbst engagiert.

Von Rummel über Livemusik bis Tanz-Flashmob

Darüber hinaus hat er Künstler geordert, die auf mehreren Bühnen singen, tanzen, moderieren sowie Comedy und Travestie auf die Bretter bringen. Auch hier habe es Anlaufprobleme gegeben. "Manche Künstler gibt es seit der Pandemie gar nicht mehr, glücklicherweise treten die regionalen Acts zum moderaten Preis auf. Sie möchten, dass das Fest stattfindet", sagt der Eventmanager.

Während auf dem Schützenplatz der Rummel platziert wird, gibt es in der Stadt mehr Kultur, Musik und Party. Bevor es in die Altstadt geht, kommt man an einer riesigen Hüpfburg-Arena vorbei. Überhaupt habe man die Kinder mit vielen Aktionen im Blick, so Träber. Der Tanz-Flashmob am Sonntag ist auch etwas Besonderes. "Es gibt viele Dinge, auf die ich mich riesig freue!"

Alles stehe und falle freilich mit dem Wetter. "Die Pulsnitzer sind da aber schmerzfrei. Es war in den letzten Jahren eine Binsenweisheit, dass es immer regnet zum Stadtfest. Dies ist bislang aber nicht zu erwarten", sagt er und lacht. Vielleicht durchbreche man den Fluch ja endlich.