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Einheit Kamenz steigt weiter ab und startet Neuanfang

In der Winterpause hat der SV Einheit Kamenz seine Mannschaft aus der Fußball-Landesliga zurückgezogen und stand als Absteiger fest. Nun verzichtet der Verein auch auf die Landesklasse.

Von Jürgen Schwarz
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Neuanfang im Kamenzer Stadion der Jugend: Nach dem Rückzug aus der Fußball-Landesliga will der Verein auch nicht in der Landesklasse spielen.
Neuanfang im Kamenzer Stadion der Jugend: Nach dem Rückzug aus der Fußball-Landesliga will der Verein auch nicht in der Landesklasse spielen. © Archiv: Rene Plaul

Kamenz. In Königswartha, Crostwitz oder Radeberg hatten sich die Vereine der Fußball-Landesklasse Ost schon auf einen höchst attraktiven Kontrahenten und sicher auch größere Zuschauerzahlen als üblich gefreut. Der SV Einheit Kamenz stand nach dem Rückzug seiner ersten Männer-Mannschaft schon zur Winterpause als Absteiger aus der Landesliga fest, so dass es eine Spielklasse tiefer so manches Derby bevorstand. Doch nun gab die Vereinsführung der Lessingstädter bekannt, dass der SV Einheit auf die Landesklasse 2023/24 verzichten und sein Startrecht nicht wahrnehmen wird.

"Unsere Männer-Mannschaft wird in der Kreisliga antreten", erklärt der Kamenzer Sportdirektor Toralf Schütz. "Wir werden das auch gegenüber den Verbänden so kommunizieren." Bis zum 30. April müssen jene Vereine, die auf eine Spielklasse verzichten (Mannschaftsrückzug), eine entsprechende, unwiderrufliche Erklärung der Geschäftsstelle des zuständigen Verbandes übergeben.

Die Kamenzer Fußballer vor ihrem letzten Spiel in der Landesliga.
Die Kamenzer Fußballer vor ihrem letzten Spiel in der Landesliga. © privat

Der SV Einheit war 2008 unter der Regie von Trainer Thomas Hentschel aus der Bezirks- in die Landesliga aufgestiegen. Hentschel formte ein Spitzenteam, dass fast durchgängig um die Medaillenplätze in der Sachsenliga mitspielte. 2013 übernahm Frank Rietschel das Traineramt und saß acht Jahre auf der Bank.

Höhepunkt: Eine Saison in der Oberliga

Ein Jahr spielten die Kamenzer sogar in der NOFV-Oberliga Süd (2017/18). Rietschel übergab 2021 an André Kohlschütter, der wie seine Spieler vom Rückzug aus dem Spielbetrieb Anfang dieses Jahres völlig überrascht wurde - unter anderem aus finanziellen Gründen, wie Vereinspräsident Thorsten Edelmann im Februar im Interview mit Sächsische.de sagte.

"Es gehört auch zur Wahrheit, dass die erste Männermannschaft mit dem Spielbetrieb in der Landesliga den Verein in naher Zukunft überfordert hätte. Wir müssen auf den gesamten Verein blicken und nicht nur auf die Mannschaft, die am hochklassigsten spielt", erklärte Edelmann, und er fügte hinzu: "Auf der anderen Seite haben wir schon über einen längeren Zeitraum beobachtet, dass die Bindung der Mannschaft zum Verein nicht mehr so gegeben war. Sie war wie ein eigener Satellit, der um den Verein gekreist ist. Wir hatten uns erhofft, dass mit einem Team in der Landesliga sich dies auch positiv auf die Nachwuchsarbeit auswirkt. Dieser Effekt ist leider nicht eingetreten."