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15.000-Euro-Diebstahl auf großer Kemnitzer Baustelle

Seit über einem Jahr laufen die Arbeiten an Bernstadts zweitem großen Hochwasserprojekt. Ausgerechnet zum Endspurt behindern Diebe die Bauarbeiter.

Von Anja Beutler
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Am Hochwasserrückhaltebecken Hofewasser in Kemnitz wird noch gebaut. Diebe haben hier jetzt zugeschlagen.
Am Hochwasserrückhaltebecken Hofewasser in Kemnitz wird noch gebaut. Diebe haben hier jetzt zugeschlagen. © Marko Fröhlich

Es könnte besser laufen auf Bernstadts Hochwasserbaustelle am Hofewasser: Nach Verzögerungen bei den Arbeiten durch Probleme im Baugrund haben vor Kurzem Diebe auf der Baustelle zugeschlagen - und zwar mit gewaltigem Sachschaden. "Wir waren sehr froh, dass bislang nichts passiert war, deshalb ist der Vorfall sehr ärgerlich", sagt Bernstadts Bauamtsleiter Marko Fröhlich.

Von einem Gesamtschaden von rund 15.000 Euro gehen die Baufirma STL und die Polizei derzeit aus. Rund 10.000 Euro davon waren reiner "Stehlschaden", wie es im Polizeideutsch heißt. "Die Diebe haben mehrere kleinere Werkzeuge, die wir täglich verwenden und brauchen, gestohlen. Darunter waren Akkuschrauber, Stich- und Handwerkersägen", sagt STL-Oberbauleiter Alexander Töpfer auf Nachfrage. Dieses tägliche Handwerkszeug musste in Größenordnungen neu beschafft werden, um weiterarbeiten zu können.

Bürocontainer durchwühlt, Diesel gezapft

Doch nicht nur der Container mit dem Werkzeug war an jenem ersten Novemberwochenende aufgebrochen worden. Auch in die Bürocontainer waren die Diebe eingedrungen und haben Unterlagen durcheinander geworfen und durchwühlt. Zudem machten sich der oder die Täter auch an den Baufahrzeugen zu schaffen und zapften vor Ort rund 150 Liter Dieselkraftstoff ab. Alles in allem entstand zusätzlich zum Stehlschaden auch ein Sachschaden von 5.000 Euro.

Bauamtsleiter Marko Fröhlich sieht dennoch keine weiteren zeitlichen Verzögerungen der Bauarbeiten durch die Diebstahlaktion. Solange es das Wetter zulasse, werde weiter gearbeitet, allerdings werde man die Baustelle in diesem Jahr voraussichtlich nicht mehr abschließen können, sondern im kommenden Jahr noch Restarbeiten zu erledigen haben.

Stadt: Bauwerk schützt rechtzeitig

Die Schutzwirkung des Rückhaltebeckens sei bereits gegeben, fasst Fröhlich zusammen. Sollte es also im kommenden Winter oder Frühjahr größeres Tauwetter oder viel Regen geben, könne man die Technik bereits aktivieren, das Durchlassbauwerk schließen und gegebenenfalls anstauen. Die dafür nötige Bedienbrücke werde dieser Tage eingebaut.

Das Rückhaltebecken Hofewasser ist das zweite große Rückhaltebecken in Kemnitz, das die Ortslage sichern soll. Während der Neue Teich bereits im vergangenen Jahr, neun Jahre nach der schlimmen Flut, mit dem Probestau endgültig seinen Abschlusstest bestanden hat, wird am Hofewasser seit Herbst 2020 gebaut. Beide Becken kosten insgesamt jeweils rund anderthalb Millionen Euro. Die Arbeiten und Planungen sind schon seit vielen Jahren Thema in der Stadt: Bereits 2014 sollte erstmals mit dem Neuen Teich begonnen werden, dann gab es weitere Verzögerungen durch den Naturschutz.