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Bärlauch-Klau in Leipzig geht weiter

Im Leipziger Auwald waren schon wieder kriminelle Pflanzenfreunde am Werk. Dieses Mal gruben sie eine besonders große Menge an Bärlauch aus.

Von Mirko Jakubowsky
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Säckeweise ausgegrabene Bärlauch-Pflanzen wurden jetzt erneut im Leipziger Auwald entdeckt.
Säckeweise ausgegrabene Bärlauch-Pflanzen wurden jetzt erneut im Leipziger Auwald entdeckt. © Stadt Leipzig

Leipzig/Dresden. Erneut ist es im Leipziger Auwald zu einem Bärlauch-Diebstahl im großen Stil gekommen. Wie das Umweltamt der Stadt am Dienstag mitteilt, hatte am Montagnachmittag ein Bürger den entscheidenden Hinweis auf ein ganzes Lager von ausgegrabenen Bärlauch-Pflanzen gegeben.

Die Pflanzen waren bereits in Säcke verpackt und unter Blättern und Ästen versteckt für den Abtransport im Forstgebiet „Wilder Mann“ gelagert. Die Menge ist dabei gigantisch: Insgesamt seien 40 Säcke mit jeweils 20 bis 25 Kilogramm Gewicht entdeckt worden, hieß es. Die von Stadtordnungsdienst sichergestellte Gesamtmenge beläuft sich auf 800 bis 1.000 Kilogramm Bärlauch.

Von den Tätern fehlt den Angaben zufolge bislang jede Spur. Großen Nutzen hätten sie von ihrer Beute wohl nicht mehr gehabt, denn die Bärlauch-Pflanzen seien nicht mehr zu retten und müssten daher entsorgt werden, hieß es weiter.

Vermeintlich illegale Sammelaktionen können Leipzigs Behörden unter Telefon 0341-1238888 gemeldet werden.
Vermeintlich illegale Sammelaktionen können Leipzigs Behörden unter Telefon 0341-1238888 gemeldet werden. © Stadt Leipzig

Der Bärlauch-Diebstahl in dem Gebiet ist nicht der erste in diesem Jahr: Erst Mitte Februar waren mehrere Menschen beim Klau von 40 Kilogramm der Pflanzen erwischt worden, Ende Januar stellten Beamte mehrere Männer im Schloßpark von Rötha südlich von Leipzig. Dort hatten russische Staatsangehörige 140 Kilogramm der Bärlauchpflanzen ausgegraben. Zum Abtransport kam es auch in diesem Fall nicht.

Illegales Sammeln kann teuer werden

Das Leipziger Ordnungsamt wies angesichts des neuen Falls noch einmal auf die aktuelle Gesetzeslage für das Bärlauch-Sammeln hin: Wer privat größere Mengen - wie etwa Einkaufsbeutel oder Säcke - Bärlauch ernten möchte, muss das Einverständnis des Waldeigentümers und der Naturschutzbehörde einholen. Für die gewerbliche Nutzung sei in jedem Fall eine Genehmigung erforderlich. Dies sei in der sogenannten „Handstraußregelung“ im Naturschutzgesetz festgeschrieben.

Verstöße dagegen seien eine Ordnungswidrigkeit, die laut Paragraf 52 des Sächsischen Waldgesetzes mit einer Geldbuße von bis zu 2.500 Euro und in besonders schweren Fällen mit bis zu 10.000 Euro geahndet werden können.

Laut einem Sprecher der Stadt beginnt die Bärlauch-Saison in Leipzig normalerweise Ende Februar oder Anfang März, je nach Witterung. Die Pflanze wächst unter anderem im Clara-Zetkin-Park und im Auwald, aber auch auf vielen anderen Leipziger Grünflächen. Der Stadtordnungsdienst will in diesen Gebieten nun verstärkt auf Streife gehen.

Bärlauch (Allium ursinum) ist eine bekannte Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze, die mit Schnittlauch, Zwiebeln oder auch Knoblauch verwandt ist. Wer das Gewächs für den Privatgebrauch sammelt, sollte allerdings auf die Verwechslungsgefahr mit anderen Pflanzen achten, deren Blätter zwar ganz ähnlich aussehen, die aber giftig sein können.