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Von Artgenossen in die Enge getrieben: Schimpanse ertrinkt im Zoo Leipzig

Robert war einst der ranghöchste Schimpanse im Leipziger Zoo, doch dann stieg er ab. Offenbar sah er nur noch einen Ausweg - und der endete tödlich.

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Der Schimpanse Robert lebte im Pongoland im Zoo Leipzig.
Der Schimpanse Robert lebte im Pongoland im Zoo Leipzig. © Zoo Leipzig

Leipzig. Der 47 Jahre alte Schimpanse Robert ist im Leipziger Zoo ertrunken. Seine Artgenossen hatten den ehemals ranghöchsten Affen in einer plötzlich einsetzenden und heftigen Auseinandersetzung so sehr in die Enge getrieben, dass er über die Sicherheitsbegrenzungen hinweg in den tiefen Teil des Grabens gelangte, wie Zoodirektor Jörg Junhold am Dienstag in Leipzig mitteilte.

Da Schimpansen nicht schwimmen können, sei Robert sofort ertrunken. Die Pfleger konnten den Affen nur noch tot bergen. Man habe daraufhin Tage gebraucht, um das Geschehen aufzuarbeiten.

"Wir sind zutiefst erschüttert", sagte Junhold weiter. Der Vorfall habe sich bereits am 25. August ereignet. Ein pathologischer Befund zeige nun, dass das Affenmännchen, das inzwischen in der Hierarchie abgestiegen war, keine anderen Verletzungen hatte.

Zoo Leipzig: Auch der erste Koala ist tot

Aggressive Auseinandersetzungen in Schimpansen-Gruppen seien grundsätzlich nicht auszuschließen, teilte der Zoo weiter mit. Tödliche Fälle seien regelmäßig in wilden Populationen von Forscherinnen und Forschern beobachtet worden. Im Affengehege des Leipziger Zoos sei dies in dieser Form jedoch der erste Vorfall.

Erst in der vergangenen Woche war der erste Koala im Zoo Leipzig, das achtjährige Männchen Oobi Ooobi gestorben. Untersuchungen deuteten auf ein akutes Herz-Kreislauf-Versagen hin. Oobi Ooobi war 2016 der erste Bewohner des neu eröffneten Koala-Hauses gewesen. 2020 wurde Oobi Ooobi Vater und sorgte für den ersten Koala-Nachwuchs in der Geschichte des Zoos. (dpa)