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Shiny Flakes: Kinderzimmer-Dealer muss erneut vor Gericht

2015 war ein junger Mann verurteilt worden, weil er aus seinem Kinderzimmer mit Drogen gehandelt hatte. Doch offenbar hat der heute 27-Jährige weitergemacht - und muss wieder vor Gericht.

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2015 wurden auf einer Pressekonferenz zum Fall "Shiny Flakes" die beschlagnahmten Drogen öffentlich ausgestellt.
2015 wurden auf einer Pressekonferenz zum Fall "Shiny Flakes" die beschlagnahmten Drogen öffentlich ausgestellt. © dpa-Zentralbild

Leipzig. Das Landgericht Leipzig hat eine Anklage gegen den als "Kinderzimmer-Dealer" bekannt gewordenen Leipziger zugelassen. Gemeinsam mit vier weiteren Angeklagten soll der heute 27-Jährige nach seiner ersten Verurteilung wegen Drogenhandels vor sieben Jahren erneut einen Online-Handel für Betäubungsmittel betrieben haben, erklärte das Leipziger Gericht am Freitag.

Die fünf Angeklagten im Alter zwischen 24 und 42 Jahren sollen von April 2019 bis Januar 2021 unter anderem 16,5 Kilogramm Amphetamin, 2,5 Kilogramm Haschisch, zwei Kilogramm einer Partydroge, 500 Gramm Metamphetamin und 350 Gramm Kokain in und außerhalb von Deutschland verkauft haben.

Dabei soll der 27-Jährige als Kopf der Gruppe fungiert haben, hieß es in der Mitteilung des Landgerichts. Zwei weitere Männer sollen sich um die Logistik sowie um rechtliche und organisatorische Angelegenheiten gekümmert haben.

Vorlage für "How to sell drugs online (fast)

Ihnen soll nun als Hauptangeklagte der Prozess wegen des Vorwurfs des bandenmäßigen Handels mit Betäubungsmittel in insgesamt sechs Fällen gemacht werden. Zwei weiteren Angeklagten wird zur Last gelegt, bei der Abwicklung der Geschäfte geholfen zu haben. Die Zustellung der Drogen soll unter anderem durch über 400 Postsendungen erfolgt sein.

Bereits 2015 war der "Kinderzimmer-Dealer" zu sieben Jahren Jugendstrafe verurteilt worden, nachdem er zugegeben hatte, über seine Online-Drogenbörse fast eine Tonne Drogen verkauft zu haben. Nach Zulassung der erneuten Anklage soll der Prozess am 2. Dezember eröffnet werden.

Die Drogengeschäfte, für die der 27-Jährige bereits verurteilt wurde, hatte er damals aus dem heimischen Kinderzimmer in Leipzig getätigt. Sie dienten als Grundlage für die Netflix-Serie "How to Sell Drugs Online (Fast)". Die erste Staffel erschien im Mai 2019. (dpa)