Endlich, endlich wieder ein Konzert in Löbau! Und dann auch noch mit Weihnachtsliedern - Anne Großhäuser hat das wirklich vermisst. 2019 ist die Sängerin das letzte Mal in ihrer Heimatstadt mit einem eigenen Konzert aufgetreten - mit einem Weihnachtsprogramm. Und Weihnachtslieder singt sie auch diesmal, wenn sie mit fünf Musiker-Freunden, die wie sie an der Musikhochschule "Carl Maria von Weber" in Dresden studieren, gleich an zwei Tagen in Löbau auftritt. Ohnehin sind der Advent und Weihnachten für die 29-Jährige die schönste Zeit des Jahres: "Ich bin ein riesiger Weihnachtsfan. Bei mir muss es das volle Programm sein", erzählt sie lachend.

Dieses warme Gefühl, die Freude und Gemütlichkeit will die Sängerin mit anderen teilen. "Ich selbst schmücke zu Hause schon Ende November meinen Weihnachtsbaum - weil ich das einfach schade finde, nur ein, zwei Wochen Freude daran zu haben", erzählt sie. So dicht und bunt behangen mit allerlei grünen und goldenen Kugeln und viel Glitzer ist der Baum für sie dann der perfekte Anlass für eine Party mit Freunden oder auch, um lauter Leckereien zu verzehren, die sie selbst gern bäckt: von Plätzchen bis zum Kuchen im Glas mit Spekulatius-Note.

"Winterwonderland" und "Stille Nacht"

Noten, die zu Weihnachten passen, kennt und liebt Anne Großhäuser ebenfalls viele - einige werden sowohl bei den beiden Löbau-Konzerten am 16. und 17. Dezember in den Räumen von "Löbau lebt" in der Bahnhofstraße, als auch bei den Konzerten im Görlitzer Apollo, auf Schloss Albrechtsberg und im Jazz-Club "Blue Note" in Dresden zu hören sein. Geplant ist ein Mix aus Jazz, Pop und klassischen Elementen - mit dabei ist zum Beispiel Nora Jones "Christmas calling", ein Medley mit vielen Songs und auch amerikanischen Weihnachtshits wie "Let it snow" oder "Winterwonderland" - verrät Großhäuser. Die Songs sind international - auch ihre fünf Bandkollegen kommen aus allen möglichen Himmelsrichtungen.

Was aber auf gar keinen Fall bei den Konzerten fehlen darf, sind klassische deutsche Weihnachtslieder: "Wir werden mit unseren Gästen gemeinsam singen", sagt sie. Das sei ihr wichtig - vor allem, weil die Menschen heutzutage viel zu wenig singen, meint die Studentin, die seit Jahren bereits als Stimmtrainerin arbeitet. "Ich habe in Löbau früher im Schulchor gesungen und auch immer in der Familie", sagt Anne Großhäuser. Noch heute überläuft sie ein warmer Schauer, wenn sie "Süßer die Glocken nie klingen" singt - so wie früher am Schluss der Schulkonzerte. "Wir werden Lieder, die jeder kennt und mitsingen kann beim Konzert spielen", verrät sie. Lieder wie "Stille Nacht" oder "Sind die Lichter angezündet".

Wunsch nach Konzerttradition in Löbau

Wenn es nach Anne Großhäuser geht, sind die beiden Löbau-Konzerte der Auftakt zu einer Tradition. Gern würde sie jedes Jahr mindestens in der Adventszeit für ein, zwei Konzerte nach Löbau kommen. 2018 und 2019 hatte sie bereits dazu Anlauf genommen, dann aber kam Corona dazwischen. "Es war jetzt das erste Jahr, wo es sich wieder richtig angefühlt hat und Planungssicherheit gab", erklärt sie. Nun hofft sie, dass die Löbauer sie nicht vergessen haben. "Löbau und die Region sind mir wichtig und ich möchte auch in Zukunft hier Konzerte spielen", sagt die Frau, die wegen ihres Studiums aktuell in Dresden lebt.

Einen Namen gemacht hat sich Anne Großhäuser hier in der Tat, denn sie hat nicht nur in Löbau, sondern auch für Löbau gesungen: In einem Werbevideo für den Tag der Sachsen war sie 2017 beispielsweise ganz vorn mit dabei. Auch in Kemnitz beim legendären Oktoberfest war sie auf der Bühne: als Sängerin der Löbauer Band "Stereo Pilot", die als Vorprogramm für Matthias Reim gebucht war.

Dass es in Löbau - oder generell in der Oberlausitz - für professionelle Musiker weitaus schwieriger ist, ihren Lebensunterhalt zu verdienen als beispielsweise in Dresden, daraus macht sie keinen Hehl. "In Dresden gibt es zwar insgesamt ein Überangebot an Kultur, aber eben auch viele Möglichkeiten und Musiker, mit denen man Projekte entwickeln und auftreten kann", erklärt sie. In der Oberlausitz stehe hingegen viel mehr die Frage, ob etwas angenommen und wie es finanziert werden könne. Auch die normale, übliche Gage für Künstler sei hier viel stärker ein Thema, analysiert die Studentin. Wohin es sie verschlägt, wenn sie in rund anderthalb Jahren ihren Master in Jazz/Rock/Pop Gesang und Pädagogik in der Tasche haben wird, kann sie noch nicht sicher sagen. Aber nach Löbau werde sie immer wieder gern kommen, wenn sich die Chance bietet.

• Anne Großhäuser & Band sind mit ihren Weihnachtskonzerten "Christmas Time is here" am 16. Dezember um 19 Uhr und am 17. Dezember um 16 Uhr in Löbau zu Gast. Die Konzerte finden bei "Löbau lebt" in der Bahnhofstraße 26 statt. Karten gibt's im Vorverkauf bei der Drogerie Wendler für 27 Euro (ermäßigt: Kinder, Schüler, Studenten, Auszubildende), an der Abendkasse für 30 Euro.