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Löbau: Jetzt gibt's Pläne fürs Stadion

Die Stadt schiebt die millionenschwere Sanierung an. So sollen unter anderem die Fußballer einen neuen Kunstrasen erhalten. Wann es losgeht.

Von Romy Altmann-Kuehr
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Das Löbauer Stadion ist ein Sorgenkind. Es wartet seit Jahren auf eine Sanierung.
Das Löbauer Stadion ist ein Sorgenkind. Es wartet seit Jahren auf eine Sanierung. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Es ist ein Sorgenkind der Löbauer - schon seit Jahren. Das Stadion bröckelt vor sich hin. Es ist inzwischen über 70 Jahre alt, im August 1950 war es eingeweiht worden. Inzwischen hat es seine Glanzzeiten hinter sich. Und weil das Thema den Löbauern unter den Nägeln brennt, hatten sich die Bürgermeisterkandidaten zur Wahl eines neuen Oberbürgermeisters im vergangenen Jahr die Stadion-Sanierung zum Ziel gesetzt.

Auch Albrecht Gubsch, der die Wahl schließlich im zweiten Anlauf gewann, hatte sich die Wiederbelebung auf die Fahne geschrieben. Jetzt konnte die Stadt unter seiner Leitung tatsächlich erste Schritte zur Sanierung in die Wege leiten. Die Stadt hat die Planungen für die Sanierung ausgeschrieben. Ingenieur- und Planungsbüros können sich dafür bewerben, noch bis zum 18. März läuft die Frist.

Die denkmalgeschützte Mauer rund um das Stadion ist kaputt. Sie soll ebenfalls saniert werden.
Die denkmalgeschützte Mauer rund um das Stadion ist kaputt. Sie soll ebenfalls saniert werden. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Hochwasser- und Denkmalschutz werden berücksichtigt

Die vorgesehenen Arbeiten sind umfangreich. Zunächst soll es um einen ersten Bauabschnitt gehen, teilt Löbaus Pressesprecherin Eva Mentele auf Nachfrage der SZ mit. Der umfasst den Neubau eines Funktionsgebäudes, also ein Bau mit Toiletten und Umkleiden für die Sportler, mit Lagerräumen und anderen Räumlichkeiten. Außerdem soll die alte Spielfläche durch einen Kunstrasenplatz ersetzt werden. Die denkmalgeschützte Mauer rund um das Stadion wird saniert, eine Entwässerung und Hochwasserschutz gebaut.

Die Kosten sind derzeit mit rund vier Millionen Euro veranschlagt. "Das ist eine grobe Schätzung", sagt Oberbürgermeister Albrecht Gubsch (parteilos). Gubsch, vor seinem Amtsantritt als OB bereits viele Jahre Bauamtsleiter in Löbau, befasst sich schon seit Längerem mit der Stadion-Sanierung. Auf der Investitions-Wunschliste der Stadt steht das Vorhaben ebenfalls schon länger. Denn, dass hier etwas getan werden muss, wird deutlich: Das Funktionsgebäude mit Umkleiden und Toiletten für die Sportler ist inzwischen eine marode Baracke. "Das Dach ist an mehreren Stellen kaputt. Das Ganze ist insgesamt nicht mehr zeitgemäß", sagt der OB.

Auch Spieler aus den Nachbarorten

Künftig soll das Stadion nicht nur von den Löbauer Fußballern genutzt werden, sagt Albrecht Gubsch. Die Löbauer - zuvor der Klub Empor Löbau - haben sich bereits mit den Großschweidnitzer Fußballern zusammengetan. 2015 vereinten sie sich zum SC Großschweidnitz-Löbau. Dieser nutzt beide Spielstätten, die Großschweidnitzer haben bereits ein schönes Stadion. Aber auch mit Neusalza-Spremberg und Lawalde will Löbau kooperieren. Beide Orte haben ebenfalls Fußballvereine, ausreichend Spielstätten werden gebraucht, gerade auch für den Nachwuchs. Daher will Löbau auch ein Städtebau-Förderprogramm nutzen für den Stadionausbau, das die Zusammenarbeit zwischen Kommunen unterstützt und stärkt.

Baubeginn wird allerdings frühestens Ende 2023 sein - wenn alles klappt, wie OB Gubsch betont. Denn das Verfahren, zum Beispiel auch für die Ausschreibungen, ist langwierig. Allein ein Planungsbüro muss die Stadt aufgrund der finanziellen Größenordnung europaweit suchen. Der OB rechnet dann mit etwa einem Jahr Bauzeit, bis der neue Kunstrasen eingeweiht werden könnte.

Später weitere Sportanlagen

Irgendwann später, so Gubsch, könnte sich nochmal ein zweiter Bauabschnitt anschließen. In einem weiteren Schritt würde dann auch die Tribüne erneuert werden. Die ist in dem ersten Abschnitt, der nun angegangen werden soll, noch nicht enthalten. "Dafür reicht das Geld nicht", so der Oberbürgermeister.

Für die Zukunft will sich die Stadt zudem offen lassen, weitere Sportanlagen zu errichten. Albrecht Gubsch denkt da zum Beispiel an eine Laufbahn oder eine Weitsprunganlage. So könnten auch die Leichtathleten das Areal wieder nutzen.

Zwischenzeitlich hatte Löbaus ehemaliger Oberbürgermeister Dietmar Buchholz schon einmal große Pläne für das Stadion gehabt - zusammen mit FCO-Präsident Ernst Lieb aus Neugersdorf. Sie wollten die Löbauer Spielstätte zu einem zentralen Oberlausitzer Fußballstadion ausbauen. Geplant war das, weil die Sportler des Fußballclubs Oberlausitz (FCO) in Neugersdorf kaum noch Erweiterungsmöglichkeiten haben. Und um größere Vereine in der Oberlausitz empfangen zu können, sollte das Löbauer Stadion ausgebaut werden. Schließlich wurde aber nichts daraus. Stattdessen hat der FCO seinerseits in den letzten Jahren an seiner Stammspielstätte in Neugersdorf investiert.