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Acht Weingüter aus Sachsen kehren von der größten Weinmesse der Welt zurück

Am letzten Ausstellungstag in Düsseldorf gibt es Behinderungen durch die Streiks von Bahn und Lufthansa. Die Meißner können aber viele neue Kontakte knüpfen.

Von Ulf Mallek
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Es geht um edle Tropfen: Die weltgrößte Fachmesse für Weine und Spirituosen ProWein in Düsseldorf geht am Dienstagabend zu Ende. Acht Meißner Weingüter waren dabei.
Es geht um edle Tropfen: Die weltgrößte Fachmesse für Weine und Spirituosen ProWein in Düsseldorf geht am Dienstagabend zu Ende. Acht Meißner Weingüter waren dabei. © dpa-tmn

Der letzte Tag auf der größten Weinmesse der Welt in Düsseldorf hat ein mittleres Handicap: Der kombinierte Bahn- und Lufthansa-Streik. Viele der über 5.700 Aussteller aus über 60 Ländern haben jetzt ein Problem. Wie kommen sie nach Hause? Vermutlich erst im Laufe des Mittwochs, wenn die Streiks beendet sind. Möglicherweise ist damit auch das Besucherziel von 50.000 in Gefahr.

Die Weinregion Meißen ist mit acht Betrieben vertreten. Weinbauverbands-Geschäftsführerin Sabine Wendsche sagte am Dienstag zu sächsische.de: "Die Fachmesse war ein Erfolg. Unsere Weingüter haben zahlreiche neue Kontakte geknüpft und Geschäfte angebahnt."

In Sachsengrün: Der Gemeinschaftsstand des Weinbauverbandes Sachsen auf der ProWein 2024 in Düsseldorf.
In Sachsengrün: Der Gemeinschaftsstand des Weinbauverbandes Sachsen auf der ProWein 2024 in Düsseldorf. © Weinbauverband Sachsen

Die sächsischen Winzer werben bei der internationalen Fachmesse "ProWein" (10. bis 12. März) kräftig für die edlen Tropfen aus der Region Elbland. "Die Messe bietet eine hervorragende Gelegenheit, die exzellenten sächsischen Weinerzeugnisse einem versierten Fachpublikum näherzubringen", sagte der Geschäftsführer der sächsischen Wirtschaftsförderung Thomas Horn. Zudem sei es die Chance, die Weinbauregion aufgrund der hohen internationalen Reichweite auf Besucherseite global zu positionieren und somit neue Absatzmärkte zu erschließen.

Auch gehe es um den Erhalt einer Kulturlandschaft, die aus touristischer Sicht wichtig für den Freistaat sei. "Um die Bewirtschaftung der kleinteiligen Flächen - meist in Steillagen - für die Zukunft attraktiv und nachhaltig zu gestalten, führt kein Weg an innovativen technologischen Lösungen vorbei." Horn nannte etwa den Einsatz von Drohnen zur Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln. Die Wirtschaftsförderung wolle die Winzer bei derartigen Projekten unterstützen.

Luft nach oben bei der Gesamtproduktion

Sachsen ist die Weinregion mit dem niedrigsten Durchschnittsertrag aller 13 deutschen Weinregionen. Das teilte der Vorstandsvorsitzende des Weinbauverbandes Felix Hößelbarth mit. Trotz einer sehr guten Ernte im Jahr 2023 liegt der Ertrag im Elbtal immer noch nur bei etwa der Hälfte des gesamtdeutschen Durchschnitts. Die sächsischen Winzer können mit ihrer jährlichen Gesamtproduktion nur ca. fünf Prozent des Weinkonsums der Sachsen abdecken. Da ist also noch Luft nach oben. Hößelbarth: "Gerade in Bezug auf ein wieder stark zunehmendes Bewusstsein für hochwertige und regionale Produkte sollten unsere Weine profitieren."

Deshalb präsentiert sich die Weinbauregion, neben den Partnern aus Saale-Unstrut (seit Längerem zum ersten Mal wieder dabei), auf der ProWein in Düsseldorf. Für die regionale Wahrnehmung und Wertschätzung sei es wichtig, national bzw. auch international wahrgenommen zu werden und sich zu messen, so Hößelbarth. Um die Sichtbarkeit und Bekanntheit der Weinregion zu steigern, präsentieren die Meißner an ihrem Stand, neben „Cool Climate“-Weinen und klassischen Flaschengärsekten auch ausgewählte weintouristische Höhepunkte der Region – und laden damit Messebesucher zu einer Reise nach Sachsen ein.

Zum sächsischen Weinanbaugebiet gehören aktuell 519 Hektar Rebflächen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Mit 81 Prozent wurde der Großteil der Flächen für den Anbau von Weißwein genutzt - vor allem der Sorten Riesling, Müller-Thurgau, Weißburgunder und Grauburgunder. Bei den roten Sorten wurden vor allem Spätburgunder und Dornfelder kultiviert. Die Gesamterntemenge habe im Vorjahr bei 29.609 Hektolitern gelegen - gerechnet auf den Hektar ist das eine Steigerung des Ertrags auf 57 Hektoliter. Im Jahr 2022 hatten die Winzer nur 50 Hektoliter je Hektar einfahren können.

Und wie kommen die Meißner Winzer am Dienstagabend von der Messe wieder nach Hause? "Die Messe hat bis 18 Uhr geöffnet. Wir werden Mittwoch früh fahren", sagte Sabine Wendsche. "Mit unserem eigenen Transporter."

Die folgenden Betriebe nehmen an der ProWein 2024 in Düsseldorf teil:

Betriebe am Gemeinschaftsstand des Weinbauverbandes Sachsen:

  • Staatsweingut Schloss Wackerbarth
  • Weingut Hoflößnitz
  • Meißner Spezialitätenbrennerei
  • Weingut Frederic Foureé
  • Weingut Jan Ulrich

Zu vertretende Betriebe am Stand:

  • Sächsischer ElbWeingummi
  • Weingut Drei Herren
  • Weingut Aust

Extra-Präsentation am VDP-Stand (Prädikatsweingüter):

  • Sachsen: Weingut Martin Schwarz und Weingut Schloss Proschwitz
  • Saale-Unstrut: Weingut Hey und Weingut Böhme & Töchter