SZ + Meißen
Merken

Über das wahre Ärgernis der Bauern

Es geht den Landwirten um mehr als die Agrardieselsubventionen. Sie fühlen sich gegängelt von Richtlinien und Vorschriften. Ein Kommentar.

Von Ines Mallek-Klein
 1 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Am 8. und 9. Januar fanden die großen Protestaktionen im Landkreis Meißen statt.
Am 8. und 9. Januar fanden die großen Protestaktionen im Landkreis Meißen statt. © Claudia Hübschmann

Sie stecken in der Klemme, die Bauern. Die Erzeugerpreise sind gering, Energiekosten steigen genauso wie Preise für Pachtland. Und dann kommt da auch noch die Ampelregierung und schließt ihre Haushaltslöcher auf Kosten der Bauern, in dem die Subventionen für Agrardiesel abgeschmolzen werden. Eine Sparmaßnahme, die übrigens Biolandwirte härter trifft als ihre konventionell wirtschaftenden Kollegen, weil hier Unkrautbekämpfung vielfach maschinell erfolgt.

Die Bauern sind verärgert. Zu Recht. Denn die Politik und auch große Teile der Gesellschaft unterstellen ihnen, die Felder konsequent mit viel zu viel Chemie zu überdüngen und ihre Tiere unter nicht artgerechten Bedingungen zu halten. Keine Frage, solche Fälle mag es geben. Aber sie stehen keineswegs für eine ganze Branche, die man unter Generalverdacht stellt. Und um sie zu disziplinieren, hagelt es eine Vorschrift, eine Richtlinie nach der anderen.

Dass ihre Erfüllung wertvolle Arbeitszeit kostet, ist schon schlimm. Noch schlimmer aber ist, dass die Regulierungswut deutschen Agrarprodukten schlicht ihre Wettbewerbsfähigkeit raubt. Vielleicht sollten die, die Vorschriften erarbeiten, endlich wieder mehr Vertrauen in die Kompetenz der Landwirte fassen. Sie haben schließlich gelernt, was sie tun und sie leben von der Natur, mit der Natur. Heute, morgen und auch übermorgen.