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Gesundheitsforum in Radebeul: Auf der Suche nach dem Ort des Schnarchens

Schnarchen als Geißel des Nachtschlafes bringt selbst langjährige Partnerschaften an ihre Grenzen. Im April klärt ein Radebeuler Oberarzt über das Phänomen auf.

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Der Eingangsbereich des Elblandklinikums in Radebeul.
Der Eingangsbereich des Elblandklinikums in Radebeul. © Norbert Millauer

Radebeul. Die Sägegeräusche sind nicht nur belastend, sondern können handfeste medizinische Probleme – von der Schlafapnoe bis zum erhöhten Risiko für Diabetes – nach sich ziehen. Während eines künstlich erzeugten Schlafes forschen Experten mithilfe einer Endoskopie gezielt nach den Ursachen der Symptome in den oberen Atemwegen.

Dr. Andreas Fender ist Leitender Oberarzt der Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Elblandklinikum Radebeul. Beim SZ-Gesundheitsforum am 10. April 2024 stellt er sich gemeinsam mit Oberarzt Thomas Geißel der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Elblandklinikum den Fragen von Betroffenen und Angehörigen zum Thema Medikamenteninduzierte Schlafendoskopie.

Herr Dr. Fender, wie läuft die Medikamenteninduzierte Schlafendoskopie ab?

Zur Vorbereitung sorgen wir HNO-Ärzte für unempfindliche und freie Verhältnisse in der Nase, damit die über die Nase folgende Endoskopie nicht den Schlaf stört. Der Patient liegt in Rückenlage und die Kollegen der Anästhesieabteilung dosieren die Schlafmittelgabe über einen venösen Zugang.

Ausschlaggebend ist die Expertise des Anästhesisten für die dosisabhängige Imitation der Schlafstadien. Gewünscht sind eine sanfte Einleitung der Leichtschlafphase und deren Übergang in die Tiefschlafphase. Während des Tiefschlafes suchen wir HNO-Ärzte nun mittels der Endoskopie nach Engstellen im oberen Atemweg, welche die Schnarch-Geräusche verursachen können.

Dr. Andreas Fender ist Leitender Oberarzt der Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Elblandklinikum Radebeul.
Dr. Andreas Fender ist Leitender Oberarzt der Klinik für HNO-Heilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Elblandklinikum Radebeul. © Foto: Elblandklinikum
Thomas Geißel ist Oberarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Elblandklinikum.
Thomas Geißel ist Oberarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Elblandklinikum. © Foto: Elblandklinikum

Wo liegen für den Patienten die Vorteile des Verfahrens?

Die Schlafendoskopie ergänzt die vorausgegangene Diagnostik. Sie ist derzeit die einzige zur Verfügung stehende dynamische Untersuchung zur Detektion von Engstellen mit ihren Etagen Weichgaumen, Gaumenmandeln, Zungengrund und Kehlkopfdeckel. Gerade für Patienten, welche nicht die verordnete Maskenbeatmung bei Schlafapnoe tolerieren, ergeben sich therapeutische Optionen.

Wie geht es nach der Diagnostik der Ursachen des Schnarchens weiter?

Im Anschluss der Untersuchung haben wir als Operateure Möglichkeiten, die Engstellen durch chirurgische Maßnahmen in Vollnarkose zu beeinflussen. Limitiert ist das Vorgehen jedoch durch bestimmte Konstellationen der Ausgangsbefunde, was natürlich im Vorfeld mit den Patienten ausführlich thematisiert wird. Erfahrungsgemäß verringert sich jedoch in der Mehrzahl der Fälle die Intensität des Schnarchens.

Die Fragen stellte Kristin Koschnick.

Termin des nächsten SZ-Gesundheitsforums zum Thema: „Medikamenteninduzierte Schlafendoskopie (MISE)“ ist der 10. April 2024 um 18 Uhr in der Krankenhauskapelle des Elblandklinikums Radebeul, Heinrich-Zille-Straße 13. Der Eintritt ist frei.

Aufgrund des begrenzten Platzes wird um telefonische Anmeldung unter 03521 41045520 oder 0351 833893833 gebeten.