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In Weinböhla gibt es Kettensägenkunst zum Frühlingsfest

Am 24. März begeht die Gemeinde Weinböhla ihr alljährliches Frühlingsfest mit verkaufsoffenem Sonntag. „Schnitz-Biene“ Sabine Lang ist in diesem Jahr zum ersten Mal dabei.

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Sabine Lang, Kettensägenkünstlerin aus Weinböhla, mit einer ihrer Kreationen.
Sabine Lang, Kettensägenkünstlerin aus Weinböhla, mit einer ihrer Kreationen. © Foto: privat

Von Julian Wolf

Etwas Besonderes zum Frühlingsfest bieten wollen, haben die Organisatoren in Weinböhla schon immer. Egal, ob Live-Musik, bunte Bastelaktionen oder Rennen in urigen Gefährten, Ende März ist im staatlich anerkannten Erholungsort zum verkaufsoffenen Sonntag immer etwas los. So auch in diesem Jahr, wenn das Frühlingsfest am 24. März zwischen 13 und 18 Uhr begangen wird.

Info-Stände, Leckereien vom Grill und Flohmärkte sind aber nur einige Programmpunkte an diesem Sonntag, denn ein besonderes Highlight wird sicherlich die Kettensägenkünstlerin am „Plasteschaf“ in der Friedensstraße sein. Im Interview berichtet Sabine Lang, wie sie zur Holzkunst kam und warum sie heute am liebsten mit der Kettensäge schnitzt.

Frau Lang, wie kamen Sie eigentlich zum Holzschnitt und zur Kettensäge?

Meine Ausbildung zur Holzbildhauerin habe ich vier Jahre lang an einer Fachschule in Österreich absolviert. Das war reine Handarbeit mit einem Schnitzeisen. Ich hatte nie eine eigene Werkstatt und habe mir einen Beruf gewählt, der sowieso schon schwer ist zum Überleben. Man sitzt wirklich wochenlang an nur einer Figur und das kostet eben viel.

So einen Preis geben die Leute nur noch selten aus, also bin ich 2016 in die Holz-Bearbeitungsbranche gewechselt. Dort arbeitet man zwangsläufig mit Kettensägen und dort kam ich auf den Geschmack. Es folgten Anfragen von Kollegen, Nachbarn und Freunden. Seit 2021 ist die Kunst mit der Kettensäge mein Hauptberuf.

Bekannt sind Sie unter dem Namen „Schnitz-Biene“. Wer gab ihnen diesen Namen?

Ursprünglich war es nur ein Spitzname unter Kollegen, als ich in Anstellung bei einem Spielgeräte-Hersteller war. Ich war dort die einzige Bildhauerin und für das Künstlerische zuständig, konnte also auch als einzige Person schnitzen. Da ich Sabine heiße, war ich immer die Schnitz-Biene. Bis heute finde ich den Namen witzig. Er stört mich nicht.

"Schnitz-Biene" Sabine Lang in Aktion beim Fisch- und Waldfest in Moritzburg im Jahr 2022.
"Schnitz-Biene" Sabine Lang in Aktion beim Fisch- und Waldfest in Moritzburg im Jahr 2022. © Norbert Millauer

Sie bieten Ihren Kunden eine große Auswahl an Motiven an. Was war das Seltsamste oder Schönste, das ein Kunde von Ihnen verlang hat?

Schön ist eigentlich alles, aber es stimmt: manche Leute haben eher ungewöhnliche Ideen. Das „Seltsamste“ war in diesem Fall ein über sieben Meter großer Rübezahl auf einem anderthalb Meter hohen Sockel. Es war die Idee eines Wanderlustigen mit großem Baumbestand im Garten. 80 Zentimeter ist der Rübezahl im Durchmesser - eine wahre Hausnummer.

Eine besonders schöne Arbeit durfte ich erst im letzten Jahr bei mir in der Nähe ausführen. Im Besucherbergwerk „Marie Louise Stolln“ in Bad Gottleuba-Berggießhübel habe ich einen lebensgroßen Bergmann geschnitzt - ebenfalls mit Kettensäge.

Was dürfen Ihre Besucher in Weinböhla denn von Ihnen erwarten?

Zunächst habe ich einen Stand dabei und verkaufe schon „fertige“ Kunst. Live sägen und schnitzen werde ich mit der Kettensäge aber auch. Einen konkreten Plan habe ich eigentlich nie. Alles ist spontan und das ist die Herausforderung.

Können Interessierte dann auch selbst Hand anlegen?

Nein, das geht aus sicherheitstechnischen Gründen keinesfalls. Es ist einfach zu gefährlich. Selber mit der Kettensäge schnitzen dürfen Interessierte nur bei meinen Kursen nach Einweisung und mit Schutzausrüstung.

Beim Moritzburger Fisch- und Waldfest sind Sie öfter zu Gast. Worauf freuen Sie sich in Weinböhla am meisten?

Erst einmal freue ich mich, wieder in der Region zu sein. Am 17. März war ich erst in Meißen zum Frühlingsfest, aber leider ohne Vorführung. In Weinböhla werde ich zum ersten Mal dabei sein und freue mich, mein Handwerk präsentieren zu können und die Faszination bei den Leuten zu wecken. Ich freue mich auf interessante Fragen des Publikums und einen netten Austausch.

Weiterführende Informationen zu Sabine Lang, aktuelle Termine und Anmeldemöglichkeiten zu Schnitzkursen findet man online unter www.die-schnitzbiene.de.