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10.000ste Besucherin im Velocium Weinböhla: "Radfahren an der Elbe ist geil"

Anna Martius wurde am vergangenen Freitag als 10.000ste Besucherin in der Fahrraderlebniswelt Velocium in Weinböhla begrüßt. Ein Gefährt aus Frankreich fiel ihr dabei besonders ins Auge.

Von Jakob Hammerschmidt
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Die 10.000ste Besucherin des Velociums in Weinböhla Anna Martius (l.) mit ihrer Ehrenurkunde. Neben ihr steht Museumsleiter Steffen Stiller.
Die 10.000ste Besucherin des Velociums in Weinböhla Anna Martius (l.) mit ihrer Ehrenurkunde. Neben ihr steht Museumsleiter Steffen Stiller. © privat

Weinböhla. Chardonnay, Pralinen und eine Ehrenurkunde bekam Anna Martius am vergangenen Freitag verliehen, als sie in der Fahrraderlebniswelt Velocium zu Gast war - als 10.000ste Besucherin. Der Besuch war ein Geschenk an ihren Vater Alfred Martius, erklärt sie am Telefon, der in Dresden Maschinenbau studiert habe und immer noch leidenschaftlich gern an Motorrädern schraubt. Das passt super zur aktuellen Sonderausstellung im Velocium: „Fahrräder mit Hilfsmotoren & Kleinmotorräder“ sind noch bis zum 2. Juni 2024 zu sehen.

Museumsleiter Steffen Stiller führte Anna Martius und ihre Eltern durch die Räume des Velociums und erläuterte die zahlreichen Ausstellungsstücke. Stiller wisse über alles Bescheid, zeigt sich die Ehrenbesucherin beeindruckt, und die Ausstellung strotze vor Liebe zum Detail. Nach einem schwierigen Start im Jahr 2020 während der Corona-Pandemie dürfte die 10.000-Besucher-Marke für Steffen Stiller ein Grund zum Feiern sein.

Velocium-Leiter Steffen Stiller (r.) erläutert ein Exponat für Anna Martius' Eltern Alfred (m.) und Renate (l.). Der Besuch in der Weinböhlaer Fahrraderlebniswelt war ein Geschenk für Vater Alfred.
Velocium-Leiter Steffen Stiller (r.) erläutert ein Exponat für Anna Martius' Eltern Alfred (m.) und Renate (l.). Der Besuch in der Weinböhlaer Fahrraderlebniswelt war ein Geschenk für Vater Alfred. © Anna Martius

Ein französisches Exponat hatte es Martius besonders angetan: Das Retrodirect, welches in Frankreich in den 1920er und 1930er Jahren hergestellt wurde. Tritt man die Pedale vorwärts, funktioniert es wie ein normales Fahrrad. Rückwärts getreten fährt man ebenfalls vorwärts, jedoch in geringerer Übersetzung, was sich für Bergfahrten eignet.

Anna Martius' Mutter Renate konnte eine persönliche Verbindung zu einem weiteren Ausstellungsstück herstellen. Ein Getrieberad der Firma Brennabor erinnerte sie daran, dass ihr Großvater für den brandenburgischen Hersteller als Vertreter gearbeitet hatte. Brennabor begann 1880 mit der Fahrradproduktion, wie die Museumsplakette wissen lässt. Die Unternehmensgeschichte endete schließlich 1945 nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Demontage des Werkes.

Die Fahrradwerkstatt im Velocium.
Die Fahrradwerkstatt im Velocium. © Anna Martius
Das Geschenkpaket für Anna Martius als 10.000ste Besucherin im Velocium.
Das Geschenkpaket für Anna Martius als 10.000ste Besucherin im Velocium. © Anna Martius

Martius lebt in Radebeul und leitet das Boysen-Graduiertenkolleg an der TU Dresden. Die 51-Jährige liebt das Radfahren, erzählt sie, und fährt mit dem Fahrrad auf Arbeit, so oft es geht. Ihre wahre Passion gilt aber dem Laufsport, stellt sie klar.

Wie findet sie das Fahrradfahren in ihrer Heimatstadt Radebeul? "An der Elbe geil", antwortet sie, aber hin zur Meißner Straße sei die Infrastruktur ausbaufähig. Ihre Kinder seien früher mit Fahrrädern nach Coswig zur Schule gefahren. Da habe sie sich schon Sorgen gemacht, wenn sich an manchen Ecken Radler und Lkws eine Straße teilten.