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Jugendfeuerwehr Weinböhla probt den Ernstfall am alten Netto

Eingeklemmte Personen, vermisste Menschen und ein brennender Gastank: so lief die Übung der Jugendfeuerwehr Weinböhla am alten Netto ab.

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Kameraden der Jugendfeuerwehr Weinböhla löschen ein "Feuer" beim alten Netto als Teil einer Übung. Der Brand besteht aus angemalter Pappe und einer Nebelmaschine.
Kameraden der Jugendfeuerwehr Weinböhla löschen ein "Feuer" beim alten Netto als Teil einer Übung. Der Brand besteht aus angemalter Pappe und einer Nebelmaschine. © Norbert Millauer

Von Julian Wolf

Weinböhla. Es war ein fulminanter Tagesabschluss für die Jugendfeuerwehr des Ortes, als die rund 20 Kameradinnen und Kameraden am alten Netto in der Moritzburger Straße ihren letzten Einsatz hatten. Die knapp 30-minütige Feuerwehrübung fand im Rahmen des erlebnispädagogischen Wochenendes der Feuerwehr Weinböhla statt und die Kinder und Jugendlichen im Alter von zehn bis 16 Jahren hatten keine Ahnung, was sie in den alten Gewerbehallen des Netto-Supermarktes erwartet.

Punkt 14 Uhr wurde die Jugendfeuerwehr alarmiert und nur kurze Zeit später rückten zwei Löschzüge und zwei weitere Einsatzwagen an den ehemaligen Supermarkt an. Nach einer kurzen Einsatzplanung und Besprechung, wurde klar, dass es drei Problempunkte an diesem Nachmittag gibt. Ein Feuer wurde am Gastank an der linken Seite des Gebäudes simuliert, verletzte Personen wurden in der Halle geortet und eine Person war an der Lieferrampe eingeklemmt.

Die jungen Einsatzkräfte teilten sich in zwei Gruppen. Ein Teil ging zur Lieferrampe, der andere in das verrauchte Gebäude. Nachdem die Personen geborgen werden konnten, wurden sie von den Kameradinnen und Kameraden zu ihrem Gesundheitszustand befragt, eine Person in eine stabile Seitenlage gebracht und danach das Feuer am Gastank gelöscht.

Ein "Verletzter" wird als Teil der Übung in Sicherheit gebracht.
Ein "Verletzter" wird als Teil der Übung in Sicherheit gebracht. © Norbert Millauer

Zu Ende, bevor der Regen kam

„Heute morgen hatten wir eine Feuerschale angezündet, um eine brennende Mülltonne zu simulieren, hier haben wir nur aus Pappe gebastelte Flammen an den Tank geklebt“, informiert die Einsatzleitung. Der Rauch wurde durch eine Nebelmaschine erzeugt und die eingeklemmte Person, war ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Weinböhla.

Zügig und problemlos lief die Übung an diesem Sonnabend ab, nur ein kleines Problem gab es beim Löschen des simulierten Feuers. Nachdem eine Kameradin drei Schläuche vom Löschfahrzeug hin zum Gastank gelegt hatte, brachte ein Kamerad den Verteiler am Schlauch an. Nachdem er den Befehl „Wasser marsch!“ über den Parkplatz rief, löste sich der Schlauch und Wasser flutete den hinteren Teil des Parkplatzes. „Der Verteiler muss noch fest verschraubt werden“, bekam er einen Tipp. Einmal verschraubt, konnte das Feuerlöschen dann beginnen.

Zahlreiche Eltern, Großeltern und Geschwister schauten sich das Spektakel an der Moritzburger Straße an, machten Bilder und filmten die Kleinen, die in voller Ausrüstung bei dem fast sommerlichen, sonnigen Wetter ins Schwitzen kamen. Kurz bevor sich der Himmel von blau zu grau wechselte und die Regenschauer begannen, war die Übung abgeschlossen.

Mit dem Verteiler gab es Probleme: Er war nicht fest genug verschraubt.
Mit dem Verteiler gab es Probleme: Er war nicht fest genug verschraubt. © Norbert Millauer
Schiebt!
Schiebt! © Norbert Millauer

Das Miteinander stärken

„Diese Übung wurde lange geplant“, beginnt der Wehrleiter der Weinböhlaer Feuerwehr, Robert Schlapp. „Einmal im Jahr findet so eine Feuerwehrübung statt, in den letzten 24 Stunden sind die jungen Kameraden insgesamt acht Einsätze gefahren“, erklärt Robert Schlapp und kommentiert das Geschehen im Vorhinein. Die größte Herausforderung für die Kinder und Jugendlichen sei die Umsetzung des gelernten Wissens. „Jeder Handgriff muss sitzen und die Abläufe schnell und routiniert über die Bühne laufen“, sagt der Wehrleiter.

Um die Übung am Sonnabend so realistisch wie möglich zu machen, sollten die verletzten Person ab 13:30 Uhr noch geschminkt werden, doch die Idee wurde verworfen. Außerdem sollte das Deutsche Rote Kreuz mit einem Transporter an die Moritzburger Straße anreisen, doch die Jugendgruppe sagte kurzfristig ab.

Robert Schlapp informiert Interessierte über das Feuerwehrwochenende, dass früher unter dem Namen „Tag der Berufsfeuerwehr“ bekannt war. „Es ist eine Vorbereitung auf die Berufsfeuerwehr. Wir wollen mit unserem Nachwuchs mal 24 Stunden zusammen sein, Einsätze fahren, gemeinsam kochen und essen, miteinander spielen, Sport treiben, das Kameradschaftliche und den Zusammenhalt vertiefen und das Miteinander stärken“, sagt der Wehrleiter, der sich über die gutgelaufene Einsatzübung freut.

INFO: Weiterführende Informationen zur Freiwilligen Feuerwehr Weinböhla sind im Internet unter www.feuerwehr-weinboehla.de zu finden.