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Umzug in Meißens neuestes Quartier

Seit Jahren ist der DRK Kreisverband in einer Halle ohne Wasser und Heizung untergebracht. Nun ist er einer neuen Unterkunft so nah wie nie.

Von Beate Erler
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Die Ehrenamtler vom DRK Meißen sehnen dem ersten Spatenstich entgegen: Christoph Ruppert auf dem Grundstück Fabrikstraße, das der Kreisverband erworben hat.
Die Ehrenamtler vom DRK Meißen sehnen dem ersten Spatenstich entgegen: Christoph Ruppert auf dem Grundstück Fabrikstraße, das der Kreisverband erworben hat. © Claudia Hübschmann

Schon oft hat sich Christoph Ruppert an die Medien gewendet, weil er unzufrieden ist. Unzufrieden wie er und die ehrenamtlichen Mitarbeiter des DRK Kreisverbandes Meißen seit Jahren arbeiten müssen. Ihre Unterbringung ist eine alte Fahrzeughalle auf dem Gelände des Zentrallagers der Firma Meissen Keramik GmbH an der Weinböhlaer Straße in Niederau.

Seit dem letzten Gespräch sind zwei Jahre vergangen, aber an der Situation vor Ort hat sich nichts verändert. "Wir haben die ersten Auswirkungen der Witterung schon gespürt", sagt der Kreisgeschäftsführer, Christoph Ruppert. Als Ende November der erste längere Frost kam, machte der vor der Halle nicht halt. "Wir mussten zum Beispiel die Medikamente und Infusionen vor dem Einfrieren schützen und haben sie ausgelagert", sagt er. In der Halle gibt es Strom, aber kein fließendes Wasser und keine Heizung.

Seit Jahren ist der Kreisverband deshalb immer wieder im Gespräch mit dem Landratsamt. Bisher gab es aber keine geeigneten Mietobjekte oder Grundstücke in Meißen, so das Landratsamt. Die frohe Kunde kam dann schon im letzten Jahr von der Stadt Meißen, sagt Christoph Ruppert. "Wir haben uns dazu immer eng mit der Stadt abgestimmt und sie hat uns auf das Grundstück hingewiesen."

Neue Unterkunft im neuen Stadtteil von Meißen

Das liegt auf der Fabrikstraße, wo ein neues Quartier mit Wohnungen und Gewerbe entstehen soll. Denn an der jetzigen Unterkunft wird sich nichts mehr verändern, weiß Christoph Ruppert. "Hier wird es nie wieder einen Trinkwasseranschluss geben, weil der Eigentümer des Objektes kein Interesse daran hat." Der Eigentümer ist die polnische Mutterfirma von Meissen Keramik, sagt er.

Die gute Nachricht ist, dass sie mit dem Kauf des Grundstücks der ehemaligen Zündholzfabrik auf der Fabrikstraße so nah an einer neuen Unterkunft dran sind wie nie zuvor. Die schlechte Nachricht: "Es wird sicher noch mindestens fünf Jahre dauern bis wir einziehen können", sagt der Kreisgeschäftsführer.

Denn das Grundstück ist Brachfläche, die Abstimmungen werden langwierig sein, eine Straße und Grundleitungen müssen verlegt werden, um nur einige Baustellen zu nennen. "Der aktuelle Stand ist, dass wir einen notariell beglaubigten Kaufvertrag für ein erschlossenes Grundstück haben." Wann das Gelände jedoch erschlossen ist und dem Kreisverband genügend finanzielle Mittel für ein Bauvorhaben zur Verfügung stehen, ist noch unklar.

Die Stadt Meißen als Vermittlerin

Das Areal an der Fabrikstraße hat die Halsdorfer + Ingenieure Projekt GmbH aus Burgdorf bei Hannover erworben. Es habe über 200 Interessenten für das neue Mischgebiet gegeben, so Christoph Ruppert. Die Stadt Meißen hat sich für den Grundstückskauf eingesetzt und eine dienliche Vermittlerrolle eingenommen. "Der Stadt war es ein Anliegen, dass wir das Gelände erwerben können und hat uns bei der Kommunikation mit dem Investor unterstützt."

Aus der Stadtverwaltung heißt es dazu: "Die Stadt wirkte bei der Suche nach einem neuen Grundstück für den DRK-Kreisverband Meißen als Vermittler mit dem ehemaligen Wirtschaftsförderer, Martin Schuster, sowie Bürgermeister, Markus Renner, die dem DRK mögliche Kontakte zu Investoren in der Stadt vermittelt haben." In die weiteren Verhandlungen war sie jedoch nicht einbezogen, so die Stadt.

Welche Summe der Kreisverband für den Grundstückskauf gezahlt hat, will Christoph Ruppert nicht verraten. Aber alles wurde ohne Fördergelder und aus Eigenmitteln finanziert, sagt er. Für die Unterbringung und den Bau einer neuen Fahrzeughalle und eines Sozialtraktes stellt der Freistaat Sachsen Fördergelder zur Verfügung.

Bis es so weit ist, werden die etwa 140 ehrenamtlichen Mitarbeiter nach wie vor in ihrer Unterkunft in Niederau ausharren müssen. Mit Toiletten, Schulungsraum, Umkleiden und den Fahrzeugen in nur einer kalten Halle. Umso größer ist die Freude bei allen, dass der Verband endlich einen Schritt weiter ist. "Wir sind gespannt und warten sehnsüchtig auf den ersten Spatenstich."