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Nutzer für das Meißner Kornhaus gesucht

Mit einem Notarvertrag hat die Hornsche Stiftung kurz vor Weihnachten das Kornhaus in Meißen gekauft. Es gibt erste Ideen zur Nutzung und eine erste Absage.

Von Ines Mallek-Klein
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Das Kornhaus hat einen neuen Besitzer. Der will zuerst das marode Dach sanieren und sich dann Gedanken um die weitere Nutzung machen.
Das Kornhaus hat einen neuen Besitzer. Der will zuerst das marode Dach sanieren und sich dann Gedanken um die weitere Nutzung machen. © Claudia Hübschmann

Meißen. Die Hornsche Stiftung hat ihren Sitz in Meißen und ist seit vergangener Woche der Besitzer einer besonders geschichtsträchtigen Immobilie. Nach Informationen von saechsische.de hat die Stiftung das Kornhaus für eine Million Euro gekauft und will nun zuerst das Dach sichern, durch das es bereits hineinregnen soll. Dafür werden rund 900.000 Euro benötigt.

Die Stadt begrüßte den Verkauf an die Otto-und-Emma-Horn-Stiftung auf Nachfrage ausdrücklich. Es bestehe nicht nur seitens der Stadt, sondern auch aus vielen verschiedenen Richtungen in Meißen großes Interesse, das Haus mit Leben zu erfüllen, heißt es aus dem Meißner Rathaus. Man würde helfen, Fördermittel einzuwerben, Genehmigungsverfahren voranzubringen und beim Finden von Ideen zur Nutzung zu unterstützen.

Mit Blick auf die 1.100-Jahr-Feier, die Meißen 2029 feiern wird, drängt die Zeit, und die Stadt war zuletzt immer wieder kritisiert worden. Erstens, weil sie dem Verkauf des Kornhauses 2008 aus dem Immobilienbesitz ihrer städtischen Gesellschaft SEEG an die glücklosen privaten Investoren zugestimmt hatte. Und zweitens, weil sie danach in der öffentlichen Wahrnehmung kaum etwas unternommen hatte, den zunehmenden Verfall des Hauses zu stoppen und eine Rückübertragung herbeizuführen. Für Letzteres hatte die Kommune allerdings gute Gründe. Sie verwies auf den Sanierungsbedarf, der den Stadthaushalt bei weitem überfordert hätte.

"Eine Anmietung kommt aus Kostengründen nicht infrage"

Die neuen Eigentümer haben bereits Nutzungsideen. So könnten die Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen dort einziehen. Sie ist derzeit in der Stauffenbergallee in Dresden zu Hause und sucht dringend neue Räume. Die habe man auch schon gefunden, erklärt Geschäftsführer Christian Striefler auf Anfrage. Man plane einen Umzug in ein Gebäude, das der GmbH bereits gehört und nach Informationen von Saechsische.de im Großen Garten liegt. Es werde bereits für einen teilweisen Umzug vorbereitet.

"Eine Anmietung in einem Gebäude, das nicht in unserem Besitz ist, kommt schon aus Kostengründen nicht infrage", sagt Christian Striefler mit Blick auf die zu erwartenden Mietkosten. Allerdings habe es diesbezüglich auch noch keine Gespräche mit dem neuen Kornhauseigentümer gegeben.

Bevor die Sanierung des Kornhauses beginnt, sollten künftige Nutzungsoptionen geklärt sein. Für die Kosten gibt es unterschiedliche Angaben. Sie liegen zwischen acht und 20 Millionen Euro. Die Hornsche Stiftung signalisierte bereits, dass man dabei auf Spendengelder angewiesen sei.