Leipzig
Merken

Immobilienmarkt in Leipzig bricht ein

Egal ob Gewerbehalle, Einfamilienhaus oder Eigentumswohnung: Der Umsatz durch Immobilienverkäufe ist in Leipzig auf das Niveau von 2004 gesunken.

Von Ulrich Wolf
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Einfamilienhäuser stehen im Leipziger Ortsteil Rückmarsdorf. 2023 ist der Immobilienmarkt in Sachsens größter Stadt eingebrochen.
Einfamilienhäuser stehen im Leipziger Ortsteil Rückmarsdorf. 2023 ist der Immobilienmarkt in Sachsens größter Stadt eingebrochen. © dpa-Zentralbild/Jan Woitas

Leipzig. Der Immobilienmarkt in Sachsens größter Stadt ist "regelrecht eingebrochen". Das teilte die Leipziger Verwaltung am Mittwoch mit. Der für diese Branche zuständige Gutachterausschuss habe im vorigen Jahr 3.754 Verkäufe registriert; das seien nochmals 38 Prozent weniger als im bereits schwachen Jahr 2022. Weniger Transaktionen habe es bislang nur in den Jahren 1992, 1993 sowie 2002 und 2004 gegeben.

Der mit den Verkäufen getätigte Umsatz sei auf 1,63 Milliarden Euro gefallen. Das sei gut die Hälfte weniger von dem im Jahr 2022 und entspreche dem Niveau von 2004. All das gehe aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht hervor.

Bei den bebauten Wohngrundstücken seien die Verkäufe um rund 27 Prozent zurückgegangen, der Geldumsatz sei auf etwa ein Drittel des Vorjahresniveaus abgestürzt. Die Ursache dafür liege jedoch nicht nur in zurückgehenden Preisen, vielmehr seien 2023 keine großen Objekte verkauft worden, die mehr als 50 Millionen Euro eingebracht hätten.

Für sanierte Mehrfamilienhäuser seien beim Weiterverkauf im Durchschnitt etwa 1.700 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erzielt worden. Das entspreche in diesem Segment einem Preisrückgang von rund 25 Prozent. Die Preise für frei stehende Einfamilienhäuser der Baujahre nach 1990 hätten im Mittel bei rund 590.000 Euro gelegen und damit rund zehn Prozent niedriger als 2022.

Teurer wurden nur neue Eigentumswohnungen

Gut drei Viertel aller Transaktionen waren Verkäufe von Eigentumswohnungen. Der durchschnittliche Preis beim Erstkauf sanierter Objekte sei hier nahezu konstant bei 6.097 Euro pro Quadratmeter geblieben. Beim Wiederverkauf reiche die Preisspanne von 980 bis 6.146 Euro pro Quadratmeter. Der Mittelwert für alle Eigentumswohnungen im Bestand habe bei etwa 2.600 Euro pro Quadratmeter gelegen.

Ausreißer im Abwärtstrend waren Eigentumswohnungen in neuen Wohnanlagen. Dort wurde 2023 ein durchschnittlicher Kaufpreis in Höhe von 6.020 Euro pro Quadratmeter erzielt, deutlich mehr als die 5.400 Euro im Jahr 2022.

Bei unbebauten Wirtschaftsgrundstücken, etwa im Gewerbebereich, gab es in Leipzig den Angaben zufolge nur 15 Verkäufe mit einem Umsatz von lediglich 14 Millionen Euro. Bebaute Gewerbegrundstücke gingen 82-mal über den Tresen, eine Halbierung der Transaktionen im Vergleich mit 2022. Der Umsatz sei hier um fast die Hälfte auf rund 510 Millionen Euro gesunken.

Der Gutachterausschuss in der Stadt Leipzig ist eine unabhängige Behörde, deren Geschäftsstelle beim Amt für Geoinformation und Bodenordnung angesiedelt ist. . +++