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Das Moritzburg-Festival entwickelt sich 2024 weiter

Seit Frühjahr 2023 schmiedet das Organisationsteam des Moritzburg-Festivals am neuen Programm für 2024. Das Klassikfestival wird in diesem Jahr einige Neuerungen erleben.

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Blaue Stunde am Schloss Moritzburg. Hier soll am 16. August im Rahmen des Moritzburg-Festivals ab 22 Uhr dann der "Sommernachtstango" stattfinden.
Blaue Stunde am Schloss Moritzburg. Hier soll am 16. August im Rahmen des Moritzburg-Festivals ab 22 Uhr dann der "Sommernachtstango" stattfinden. © Oliver Killig

Von Julian Wolf

Moritzburg. Auch die 32. Ausgabe des Moritzburg-Festivals ist reichlich mit musikalischen Höhepunkten bestückt. Am 4. August erklingen zwei Streichquintette von Luigi Boccherini und Anton Bruckner. Dazwischen kommt das selten zu hörende Klarinettentrio von Aram Chatschaturjan. Erstmals ist Raphaël Sévère zu Gast, ein prominenter französischer Klarinettist - alles bei hoffentlich schönem Wetter wieder auf der Nordterrasse des historischen Schlosses.

Doch bis es zu musikalischen Genüssen beim Klassik-Publikum in Moritzburg kommen kann, bedarf es einer umfangreichen und zeitintensiven Planung. „Das Moritzburg-Festival-Team sitzt bereits seit Frühling 2023 an der Planung für diesen Sommer“, beginnt Tobias Teumer. „Zahlreiche Künstler wurden angefragt und je nach Verfügbarkeit eingeplant und bereits im Sommer 2023 verschiedene Förderanträge für 2024 gestellt. Ganzjährig laufen auch die Korrespondenzen mit den privaten Förderern und den uns unterstützenden Firmen“, so der Geschäftsführer, der selbstverständlich nicht allein mit der Festivalplanung befasst ist.

Tausend Kleinigkeiten zu bedenken

Im Winter erarbeitet Star-Cellist und künstlerischer Leiter Jan Vogler das Festivalprogramm und teilt ein, welche Künstler in welchen Werken gemeinsam musizieren. Am Anfang eines Jahres muss unter anderem der Probenplan erstellt werden, was bei den wechselnden Besetzungen immer eine kleine „Sisyphusarbeit“ sei. Anreisetermine, Probenbeginn, Repertoire und Konzerttermine festlegen sowie die Ausschreibung für die Festival-Akadamie voranzubringen, sind wichtige organisatorische Arbeiten, die folgen.

„Parallel werden die Veranstaltungen im Detail geplant, das Ticketing vorbereitet, Werbemaßnahmen gestartet, Spielorte gebucht und der technisch-logistische Aufwand des Festivals - Bühne, Ausstattung, Notenmaterial, Flügel, Infrastruktur, Künstlerverträge, Personal und Helfer - geplant“, informiert das Festival-Team um Tobias Teumer und Mandy Sickert, der kaufmännischen Leiterin des Klassikfestes.

Derzeit würden Reisen für die Künstler gebucht sowie das Festival-Booklet in Wort, Bild und Gestaltung vorbereitet. „Social Media ist zu betreuen, die laufenden Meisterkonzerte in Schloss Albrechtsberg zu organisieren, der Kartenverkauf läuft, und tausend ‚Kleinigkeiten‘ sind im Alltag zu bedenken“, sagt Tobias Teumer. „Alles in allem ein sehr weit gefächertes, ebenso kreatives wie strukturiertes Tätigkeitsfeld für Mandy Sickert und mich, welches nie langweilig wird und immer neue Herausforderungen, aber auch sehr viel Freude bereitet“, stellt er klar und weist auf weitere Programm-Highlights im August hin.

Streichquintette und Stammgäste

Am 11. August soll das Werk „Quatuor pour la fin du temps“ (zu deutsch: „Quartett für das Ende der Zeit“) von Olivier Messiaen präsentiert werden, welches der französische Komponist im Gefangenenlager Görlitz komponierte und auch uraufführte, bevor er durch einen Gefangenen-Austausch freikam. Ein äußerst bewegendes Werk, entstanden unter dem extremen psychischen Druck während des Krieges und bis heute ein klangliches Monument für Frieden, Versöhnung und Humanismus.

Die Rubrik „Streichquintett“ wird am 7., 13. und 16. August fortgesetzt - unter anderem mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart, Riccardo Drigo, Antonín Dvořák, Ludwig van Beethoven und Erich Wolfgang Korngold. Neben Stammkünstlern wie Jan Vogler und Mira Wang werden auch neue Gesichter wie Pianist Martin James erstmalig zu Gast sein und auch der US-amerikanische Bratscher Paul Neubauer wieder nach Moritzburg zurückkehren. Das Festival bleibt also auch in diesem Jahr international und geht erneut auf Tour mit Halt in Bad Elster, Berlin und Dresden.

„Richard Strauss ist dann zum 160. Geburtstag beziehungsweise 75. Todestag im Sinfoniekonzert am 17. August im Dresdner Kulturpalast ein Schwerpunkt. Stefan Dohr, der berühmte Solo-Hornist der Berliner Philharmoniker, spielt das erste Hornkonzert von Strauss und Jan Vogler eine frühe Cello-Romanze mit Orchester. Dazu dann Mozart und einige zeitgenössische Werke. Dirigent ist Josep Caballé Domenech“, erklärt Tobias Teumer, der sich mit seinem Team noch eine Neuerung für die 32. Spielzeit ausgedacht hat - den Sommernachtstango am 16. August ab 22 Uhr mit Werken von Astor Piazzolla für Klavier, Bandoneon, Violine und Kontrabass.

Weiterführende Informationen zum Moritzburg-Festival sowie Karten (2. bis 18. August) findet man im Internet unter www.moritzburgfestival.de.