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Radweg zwischen Moritzburg und Reichenberg wird noch weitere Jahre dauern

Durch den geplanten Radweg zwischen Boxdorf und Reichenberg rückt auch die Verbindung nach Moritzburg wieder stärker in den Fokus. Wie es um diese Pläne steht.

Von Lucy Krille
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Radweg vor Moritzburg.
Radweg vor Moritzburg. © Arvid Müller

Moritzburg/Reichenberg. Es ist eine scheinbar unendliche Geschichte: der Radweg entlang der S179 vor Moritzburg. Obwohl schon seit Jahren die Absicht besteht, die viel befahrene Strecke zwischen Dresden und Moritzburg für Radfahrende sicherzumachen, ist bisher kein Ergebnis in Sicht. Bei einer Bürgerveranstaltung in Reichenberg vor wenigen Tagen kam das Thema erneut auf. Dort stellte die vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) beauftragte Planungsgesellschaft List Pläne für einen Radweg ganz in der Nähe vor.

Von Moritzburg aus kommend hinter dem Kreisverkehr bei Reichenberg ist ein 500 Meter langer Radweg in Richtung Boxdorf geplant. In diesem Jahr sollen Vermessungen starten. Auch die angrenzende Wahnsdorfer Straße soll nach Plänen der Gemeine mit einem Geh- und Radweg ausgestattet werden. Von Puzzleteilen ist bei der Infoveranstaltung die Rede, die allerdings die Frage aufwerfen, was mit dem größten Teil, dem Weg zwischen Moritzburg und Reichenberg, wird.

Die Straße ist eine wichtige Verbindung für den Radtourismus und Pendler und Pendlerinnen zwischen Dresden und Moritzburg. Außerdem ist sie die kürzeste Verbindung für Moritzburger Schüler, um in die Kurfürst-Moritz-Schule nach Boxdorf zu gelangen. Schon seit die Moritzburger Mittelschule geschlossen wurde, gibt es daher in der Gemeinde den Wunsch und die Forderung, dass entlang der Allee ein sicherer Radweg gebaut wird.

Pläne für Radweg liegen bei der Landesdirektion Sachsen

Seitdem ist einzig zwischen Bad Sonnenland und Reichenberg in Höhe der Brücke bei der S81 ein Stück Radweg entstanden, das allerdings im Nichts endet. Als der Freistaat 2014 eine überarbeitete Radwegekonzeption herausbrachte, schien Bewegung in die Sache zu kommen. Das darin verankerte Ziel, bis 2025 einen Radweg zu realisieren, ist aus heutiger Sicht jedoch unrealistisch.

Dabei hatten sich Lasuv und Gemeinde vor zehn Jahren schon auf eine Variante geeinigt. Diese sah vor, dass der Radweg bis zur Erlebnisplantage auf der rechten Seite der Straße entlang führt (aus Reichenberg kommend) und dann auf der anderen Seite weiterführt. Was ist daraus geworden?

Das Lasuv verweist auf Nachfrage von Saechsische.de auf die Landesdirektion Sachsen, wo die Pläne seit April 2023 zur Prüfung liegen. Die Behörde muss im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens feststellen, ob der aktuelle Plan - wohl in dritter Fassung - genehmigungsfähig ist. Danach sei von einer weiteren öffentlichen Auslegung auszugehen, so ein Sprecher vom Lasuv. Wann der Radweg realisiert werden soll, kann er nicht sagen, da es noch kein Baurecht gibt.

Bürgermeister hofft auf Realisierung in zwei bis drei Jahren

Eine Sprecherin der Landesdirektion erklärt die lange Verzögerung mit der Allee, die als Kulturdenkmal gilt und der Natur. Beides gelte es zu schützen, weshalb Änderungswünsche eingegangen sind. Nach Informationen von Bürgermeister Jörg Hänisch (parteilos) hatte das Lasuv mittlerweile die dritte Änderung eingereicht. Verzögerungen gebe es auch wegen personeller Probleme.

"Gegenstand der Änderungsplanung ist im Wesentlichen eine geänderte Trassenführung des Radweges vor Moritzburg. Es ist noch zu klären, inwieweit die geänderte Trassenführung naturschutzrechtliche Aspekte berührt", heißt es von der Landesdirektion.

"Es hätte mich gefreut, wenn wir schon darüber radeln könnten", sagt Hänisch. Der Bürgermeister hofft, dass die unendliche Geschichte in zwei bis drei Jahren Wirklichkeit wird.