SZ + Wirtschaft
Merken

So übersteht der Garten extremes Wetter: Drei Tipps für den klimafreundlichen Garten

Hobby-Gärtner sehen ihre Wohlfühloase aufgrund des Klimawandels schwankenden Wetterlagen ausgesetzt. So können sie ihren Garten schützen, etwas fürs Klima tun und auch Kosten sparen.

Von Niels Heudtlaß
 6 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die Arbeit im Garten gehört zu den beliebtesten Hobbys der Deutschen. Trockenheit im Wechsel mit starkem Niederschlag könnten es verleiden.
Die Arbeit im Garten gehört zu den beliebtesten Hobbys der Deutschen. Trockenheit im Wechsel mit starkem Niederschlag könnten es verleiden. © dpa-tmn

Gartenarbeit war im Jahr 2022 das beliebteste Hobby der Deutschen. Laut einer Studie des Instituts für Demoskopie in Allensbach gärtnern etwa 27,7 Prozent der Deutschen in ihrer Freizeit häufig. Während Corona entdeckten viele Menschen die Freude am eigenen Garten. In Sachsens Großstädten führte die Pandemie zu einem regelrechten Kleingartenboom, der bis heute nicht abebbt. Die Nachfrage sei vor allem in den Ballungsgebieten Leipzig, Dresden und Chemnitz auch nach dem Corona-Boom weiter gestiegen, erklärte Tommy Brumm, Präsident des Landesverbands der Kleingärtner Sachsen im April. Doch lange Trockenperioden im Wechsel mit Starkregen, als Auswirkung des Klimawandels, stellen die sächsischen Hobby-Gärtner vor neue Herausforderungen. Wie Gartenfreunde noch jahrelang Spaß an ihrem Garten haben und nebenbei noch etwas für das Klima tun können. Drei Tipps für den klimafreundlichen Garten.

Warum sollte auf versiegelte Flächen im Garten verzichtet werden?

In Sachsen sind nach den aktuellen Angaben des Landesamts für Umwelt aus dem Jahr 2021 etwa 10,7 Prozent der Landesfläche versiegelt. Das bedeutet, diese Flächen sind bebaut, betoniert, asphaltiert, gepflastert oder anderweitig befestigt. Versiegelte Flächen gibt es nicht nur durch Straßen und Baugebiete, sondern auch im Garten zuhauf. Pflasterwege, Terrassen und allen voran die als "Gärten des Grauens" bekannt gewordenen Schottergärten, die in vielen sächsischen Städten verboten werden sollen oder es bereits sind, schaden nicht nur dem Klima, sondern sind häufig unpraktisch. Denn versiegelte Böden können kein Wasser mehr speichern. So kann die Erde Nährstoffe und Regen nicht aufnehmen.

Regenwasser, das versickern kann, muss nicht aufwendig gereinigt werden, sondern trägt direkt zu Grundwasserbildung bei. Niederschlag, der allerdings auf versiegelte Böden trifft, gerät in den Abwasserkreislauf. Das kann zur Überlastung der Kanalisation führen und so Hochwasser begünstigen. Außerdem drücken die versiegelten Flächen in einigen sächsischen Kommunen Gartenbesitzern auf den Geldbeutel. In Dresden beträgt die Niederschlagswassergebühr jedes Jahr 1,56 Euro pro Quadratmeter.

Zusätzlich heizen die versiegelten Flächen den Raum rund um Haus und Garten auf. Bei Sommertemperaturen wie in diesem August kein angenehmer Platz zum Verweilen. Um Garten, Klima und Portemonnaie zu schonen, empfiehlt Gartenexperte Thomas Till, Geschäftsführer von Till Garten in Medingen, die sächsische Wegedecke, die mittlerweile bundesweit für Wege in Parkanlagen wie dem Großen Garten in Dresden verwendet wird. „Die sächsische Wegedecke ist ein Gesteinsmehl, das offenporig ist und das Wasser in den Boden lässt“, so Till.

Thomas Till kennt sich mit klimafreundlichen Gärten aus. Durch Teilnahme an Forschungsexpeditionen in die Sahara, nach Algerien und Libyen hat der studierte Maschinenbauer, die Wirkung von extremem Klima auf die Natur hautnah beobachten können.
Thomas Till kennt sich mit klimafreundlichen Gärten aus. Durch Teilnahme an Forschungsexpeditionen in die Sahara, nach Algerien und Libyen hat der studierte Maschinenbauer, die Wirkung von extremem Klima auf die Natur hautnah beobachten können. © kairospress
Ihre Angebote werden geladen...