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Der Sensationssieger des Derbys kommt nach Horka

Das 29. Horkaer Pfingstturnier hält für Reitsportfreunde viele Höhepunkte bereit – von absoluter sportlicher Klasse bis zum seltenen Fahrsport. Und einen Sensationssieger: Marvin Jüngel ist auch diesmal am Start.

Von Frank Thümmler
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Marvin Jüngel, vor einer Woche Derbysieger in Hamburg, ist Dauergast beim Turnier in Horka, wie hier im vergangenen Jahr.
Marvin Jüngel, vor einer Woche Derbysieger in Hamburg, ist Dauergast beim Turnier in Horka, wie hier im vergangenen Jahr. © H.-E.Friedrich

Horka. Die Vorfreude bei den vielen Machern beim Reit- und Sportverein Horka könnte nicht größer sein. Nach den coronabedingten Ausfällen 2020 und 2021 und dem noch rasch aus dem Boden gestampften gefühltem Neustart 2022 gab es diesmal im Vorfeld endlich wieder keine Fragezeichen.

Und die äußeren Bedingungen werden an diesem Wochenende für Horkaer Verhältnisse optimal sein. Das Wetter hat schon die vergangenen Tage gut mitgespielt, die Vorhersagen sind super für Reitsport. Die 29. Auflage des größten ostsächsischen Reitturniers lockt wieder rund 400 Reiter mit 500 Pferden auf das Turniergelände zwischen Horka und Niesky, das die vielen Mitglieder und Helfer des Vereins wieder „aus der Wiese“ gezaubert haben.

„Wir sind froh, dass und´s so viele, Helfer, Unterstützer, aber auch Reitsportler, die Sponsoren und hoffentlich auch die Zuschauer die Treue halten“, sagt der Vereinsvorsitzende Matthias Barth.

In Horka "scheint alles stabil"

Selbstverständlich sei das alles nicht, viele Turniere haben nach Corona und wegen der gestiegenen Kosten mit größeren Problemen zu kämpfen, einige sind gar vom Terminplan ganz verschwunden. „Aber bei uns scheint alles stabil, insgesamt haben wir Nennungen für 950 Starts. Wir haben in diesem Jahr wieder einen Zuwachs in der Dressur. Und im Springen kommen die bekannten Reiter der vergangenen Jahre“.

Die Zuschauer dürfen sich freuen auf Manuel Prause aus Löbnitz, Julia Dotzauer aus Lengenfeld im Vogtland, die starken Reiter mit ihren Hengsten vom Landesgestüt in Moritzburg, natürlich auf Philipp Schober aus Rothenburg und auch auf den Gewinner der wichtigsten deutschen Springprüfung, dem Derby in Hamburg – Marvin Jüngel.

"Unendlich stolz" auf zweitjüngsten Derbysieger

Matthias Barth hat mitgefiebert: „Für uns ist das eine Sensation. Es gibt Reiter, die versuchen ihr ganzes Leben lang vergeblich, dieses Derby zu gewinnen. Und der Marvin schafft das mit 21 Jahren, als zweitjüngster Reiter aller Zeiten. Es macht uns unendlich stolz, dass diese Sensation ein Reiter von uns geschafft hat“, sagt Barth und verweist darauf, dass der für den PSV Rothenburg startenden Marvin Jüngel schon viele Jahre beim Horkaer Turnier startet, eigentlich nie ein Turnier ausgelassen hat und hier viele seiner ersten Erfolge gefeiert hat.

„Von den notwendigen ersten zehn Siegen für das Goldene Reiterabzeichen hat Marvin den Großteil hier geholt, hier auch sein erstes Zwei-Sterne-S gewonnen“, erinnert er sich. Der Kamenzer wird nur eine Woche nach seinem größten Karriereerfolg in Horka starten. Nur die Pferde, mit denen er in Hamburg so erfolgreich war, brauchen eine Pause.

Auch das Fernsehen kommt

Jüngel aber hat noch andere hochklassige Pferde im Stall. Und eine Ausnahme gibt es. Karodina, ein neunjähriges deutsches Sportpferd. Mit der Stute hat der Kamenzer am vergangenen Sonnabend schon das sogenannte Speed-Derby in Hamburg gewonnen, bevor er auf „Balous Erbin“ am Sonntag im Derby triumphierte.

Karodina bringt Jüngel extra für eine Auszeichnung mit, die das Pferd vom sächsischen Pferdezuchtverband am Sonntag erhält. Auch das MDR-Fernsehen wird zu Gast sein. In Horka wird es für den Kamenzer trotzdem alles ein paar Nummern kleiner als in Hamburg, auch wenn hier immer viele Zuschauer zu erwarten sind, erst recht bei diesem Wetter. Das Preisgeld für die drei wichtigsten Springprüfungen zusammen beträgt immerhin 10.000 Euro.

Kompaktes Angebot für Zuschauer

Auf auf dem Dressurplatz ist tolle Qualität zu erwarten. Die Görlitzerin Tina Kage wird eventuell um die Siege in den schweren Dressuren mitkämpfen können, die Berlinerin Patricia Munz wird zu den Favoritinnen gehören. Und etwas inzwischen ganz Besonderes wird es in Horka wieder geben: Fahrprüfungen für Ein- und Zweispänner – das gibt es in Ostsachsen nur noch beim Turnier in Horka.

„Die Fahrsportler müssen sonst für Wettkämpfe bis nach Sachsen-Anhalt oder gar in die alten Bundesländer fahren und sind natürlich dankbar, dass es bei uns diese Möglichkeit gibt, sogar mit Qualifikationsmöglichkeit fürs Bundeschampionat“, sagt Matthias Barth.

Wer am Sonntagvormittag das Reitturnier besucht, kann alles im Umkreis von 200 Metern sehen: spannendes Springreiten, elegante Dressuren und spektakuläres Hindernisfahren mit Gespannen.