SZ + Dresden
Merken

Attacken auf AfD: Dresdens Polizei ermittelt

Flugblätter, Steinwürfe und Schmierereien gegen Politiker Hans-Jürgen Zickler haben ein Nachspiel. Noch fehlen der Polizei aber Anhaltspunkte. 

Von Andreas Weller
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Auf der Plattform Indymedia tauchte nach einer der Attacken dieses Foto des Tabakladens auf.
Auf der Plattform Indymedia tauchte nach einer der Attacken dieses Foto des Tabakladens auf. © Indymedia

Der Kampf um den Einzug in den Landtag wurde für Hans-Jürgen Zickler zum Spießroutenlauf. Das Tabakgeschäft seiner Frau im Hechtviertel wurde mehrfach Ziel von Angriffen, dazu wurden Flugblätter in der Neustadt aufgehängt und sogar vor dem Laden verteilt. 

Das alles passierte, nachdem Zickler auf der Liste der AfD für den Landtag nominiert worden war. Er zog über diese Liste in den Landtag ein. Das Direktmandat in seinem Wahlkreis ging aber nicht an ihn, sondern an die Kandidatin der CDU. In der SZ sprach Zickler vergangene Woche zum ersten Mal öffentlich über die Anfeindungen und wie es ist, im eigenen Viertel unerwünscht zu sein.

Die Vorfälle hat der gelernte Fährmann und Touristiker angezeigt. Polizeisprecher Stefan Grohme bestätigt nun: „Der Polizeidirektion Dresden liegen derzeit für das Jahr 2019 drei Anzeigen wegen Sachbeschädigung an dem genannten Geschäft vor.“ Schadensangaben liegen der Polizei nicht vor. Bei einer Demonstration im Juli „Kein Viertel für Nazis“ seien Zickler und seine Familie ebenfalls angefeindet worden, sagt dieser. „Die Versammlung lief aus polizeilicher Sicht ohne besondere Vorkommnisse“ so Grohme. „Unmutsbekundungen oder Ähnliches wird es jedoch durchaus gegeben haben.“ Zickler ärgert besonders, dass auch seine Familie angefeindet wird, weil er AfD-Mitglied ist.

Die Polizei ermittelt nicht nur wegen der Sachbeschädigungen. Auch den Flugblattaktionen wird nachgegangen. „Wir ermitteln wegen übler Nachrede“, erläutert Grohme. „Die Ermittlungen sind noch nicht abschlossen und laufen derzeit gegen unbekannt.“ Derzeit gibt es offenbar noch keine konkreten Verdächtigen, weder für die Übergriffe auf das Geschäft noch für die Flugblätter, in denen aufgerufen wurde, das Geschäft zu meiden, um einen AfDler nicht weiter zu unterstützen.

Abonnieren Sie hier unseren täglichen Newsletter "Dresden kompakt" - unverbindlich und kostenlos.