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Kam Pocher mit Corona nach Dresden?

Nach seinem Auftritt bei der Humorzonen-Gala vergangenen Sonntag wurde das Virus nun bei ihm zu Hause nachgewiesen. Wie die anderen Künstler reagieren.

Von Henry Berndt
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Oliver Pocher machte bei seinem Kurzauftritt bei der Humorzonen-Gala in Dresden auf Olaf Schubert.
Oliver Pocher machte bei seinem Kurzauftritt bei der Humorzonen-Gala in Dresden auf Olaf Schubert. © Amac Garbe

Dresden. Er war der Überraschungsgast bei der Humorzonen-Gala im Alten Schlachthof, die am vergangenen Sonntag bereits ohne Zuschauer aufgenommen werden musste: Oliver Pocher erschien als "Ersatz-Olaf" im Rauten-Pullunder auf der Bühne. 

Wahrscheinlich wäre sein Kurzauftritt ein echter Lacher gewesen, doch wegen der Sicherheitsmaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus' klatschten im sonst leeren Saal nur ein Dutzend seiner Komikerkollegen Beifall, darunter Anna Mateur, Sascha Grammel und Willy Astor.

Nun, fünf Tage später, ist herausgekommen, dass sich Oliver Pocher mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits selbst mit dem Virus angesteckt hat. Nachdem seine Frau ihr Testergebnis öffentlich machte, schrieb auch Pocher auf seiner Facebookseite:  "Amira ist positiv auf Corona getestet worden! Dementsprechend muss ich davon ausgehen, dass es mich auch erwischt hat!"

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Die Familie kündigte an, dass sich nun auch Oliver Pocher testen lassen werde. Ein Ergebnis liegt bislang nicht vor. Unabhängig davon wolle sich die Familie aber nun strikt an die Quarantäne-Regeln halten. "Wir werden uns nirgendwo mehr draußen irgendwo sehen", kündigte der Moderator an. 

Was aber bedeutet seine mögliche Infizierung für seine Künstlerkollegen, die am Sonntag in Dresden auftraten? "Im Augenblick gehen wir davon aus, das sich niemand von uns angesteckt hat", sagt Humorzonen-Sprecherin Katina Haubold. Pocher habe sich vor Ort fast ausschließlich in seinem Wohnwagen aufgehalten, sei nur für den Auftritt auf die Bühne gekommen und habe das Gelände anschließend schnell wieder verlassen. Es habe weder gemeinsame Proben im Schlachthof gegeben noch ein gemeinsames Essen.

"Ich denke, wir haben Glück gehabt. Er hat niemandem die Hand gegeben und sich niemandem auf weniger als zwei Meter genähert." Pocher habe vor dem Auftritt, der später im MDR-Fernsehen ausgestrahlt wurde, keine Maske gewünscht und ein Mikrofon benutzt, das gründlich desinfiziert worden sei.

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"Unsere Sicherheitsvorkehrungen waren auch ohne dieses Wissen hoch", sagt Katina Haubold. So habe es vor Ort einen eigenen Corona-Zuständigen gegeben, der ständig alle Türklinken und technischen Geräte desinfiziert habe. Dem einzigen Mitarbeiter, der sich kurz in Pochers Wohnwagen aufhielt, sei von den Experten des Corona-Zentrums in Chemnitz bestätigt worden, dass er damit noch nicht für einen Test infrage käme.

Katina Haubold betont nun, dass bisher keiner der anderen Künstler Symptome wie Husten oder Fieber zeige. Voraussichtlich werde sich daher auch vorerst niemand in diesem Zusammenhang testen lassen.

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