SZ + Dynamo
Merken

Das sagt ein Ex-Dynamo zu den Angriffen gegen Hopp

Ein Vereinsmäzen im Fadenkreuz, die Fußball-Bundesliga ist erschüttert. Philipp Pentke hat die Eskalation in Hoffenheim erlebt - er sieht eine Grenze überschritten.

Von Sven Geisler
 1 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Dietmar Hopp, Hoffenheims Vereinsmäzen, wird seit einigen Wochen von Fußball-Fans mit Plakaten und Hass-Botschaften attackiert. Torwart Philipp Pentke hat dazu eine klare Meinung.
Dietmar Hopp, Hoffenheims Vereinsmäzen, wird seit einigen Wochen von Fußball-Fans mit Plakaten und Hass-Botschaften attackiert. Torwart Philipp Pentke hat dazu eine klare Meinung. © dpa

Philipp Pentke hat die Szenen mit angesehen, aus nächster Nähe. Fassungslos wie die meisten, entsetzt über die Hass-Botschaften gegen Dietmar Hopp, Unternehmer und Mäzen des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim. 

Am vergangenen Spieltag hatten Ultra-Szenen mehrerer Vereine den 79 Jahre alten Milliardär mit Plakaten und Gesängen symbolisch ins Fadenkreuz genommen und beleidigt. Die Partie von Hoffenheim gegen Bayern München (0:6) stand deshalb kurz vor dem Abbruch. Als der Schiedsrichter nach der zweiten Unterbrechung wieder anpfiff, schoben sich die Spieler beider Mannschaften auf dem Platz den Ball nur noch zu - aus Protest hatten sie den sportlichen Wettkampf eingestellt.  

Philipp Pentke hat in der Jugend bei Dynamo Dresden gespielt - und jetzt mit 34 Jahren für Hoffenheim sein Debüt in der Bundesliga gegeben.
Philipp Pentke hat in der Jugend bei Dynamo Dresden gespielt - und jetzt mit 34 Jahren für Hoffenheim sein Debüt in der Bundesliga gegeben. © Eibner-Pressefoto

Pentke ist Ersatztorwart bei Hoffenheim, hat in dieser Saison mit 34 Jahren seine ersten vier Bundesliga-Spiele bestritten. 2004 war er als A-Jugendlicher von Dynamo Dresden zu 1860 München gewechselt. Wie er die Anfeindungen gegen Hopp erlebt, sagt er im Gespräch mit der SZ.

Wie beurteilen Sie die Anfeindungen gegen Dietmar Hopp?

Ich kann sie absolut nicht nachvollziehen. Herr Hopp ist ein absolut feiner Mensch. Natürlich hat er mit seinem Geld einen Fußballverein nach oben verholfen, für den er übrigens selbst mal gespielt hat. Es ist ein Stadion gebaut worden, in dem Fans genauso wie Familien mit Kindern tollen Fußball sehen können und schon viele schöne Spiele erlebt haben. Er hat für die Region so viel getan, man kann gar nicht ermessen, wie viel Geld er für wichtige Dinge gespendet hat wie Krankenhaus, Kindergarten, Schulen. 

Ist es richtig, dass der DFB nun mit Spielabbrüchen droht?

Kritik üben ist grundsätzlich okay, aber hier wurde eine Grenze überschritten, solche Dinge sind ein absolutes No-Go. 

Wie erleben Sie als Profi Dietmar Hopp den Vereinsmäzen?

Wir sehen ihn ab und zu nach den Spielen oder zu offiziellen Anlässen. Er ist einfach ein begeisterter Fußball-Fan, was diese Proteste besonders skurril macht. Er macht das aus Liebe und Hingabe für seinen Verein, so, wie es sein soll und die Fans es doch auch wollen. Das kommt von Herzen. Wir haben sehr viel Spaß, wenn wir ihn sehen. Deshalb noch mal: Das ist für mich absolut unverständlich.