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Polizei ermittelt nach Anti-Hopp-Plakaten

Am vergangenen Bundesliga-Spieltag hielten mehrere Fan-Gruppen Hass-Plakate gegen den Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim hoch. Nun reagiert die Berliner Polizei.

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Union-Fans zeigen Banner mit dem Schriftzug "Hurensohn" und dem Abbild von Dietmar Hopp, dem Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim, im Fadenkreuz. Es folgte eine Spielunterbrechung. Nun ermittelt die Berliner Polizei.
Union-Fans zeigen Banner mit dem Schriftzug "Hurensohn" und dem Abbild von Dietmar Hopp, dem Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim, im Fadenkreuz. Es folgte eine Spielunterbrechung. Nun ermittelt die Berliner Polizei. © Andreas Gora/dpa

Berlin. Die Berliner Polizei hat nach den Schmähungen gegen Dietmar Hopp beim Bundesliga-Spiel des 1. FC Union gegen den VfL Wolfsburg Ermittlungen aufgenommen. Es werde gegen Unbekannt "wegen des Verdachts der Bedrohung im Zusammenhang mit einem Spruchband und einem Porträtplakat" des Mehrheitseigners des Ligakonkurrenten TSG 1899 Hoffenheim ermittelt. Unter anderem werde es untersucht, ob die Plakate den Tatbestand der Bedrohung erfüllen würden und wer die Plakate gezeigt sowie angefertigt habe, hieß es weiter. Dazu werde unter anderem das zur Verfügung stehende Videomaterial ausgewertet.

Ultras rechtfertigen Plakate

Gegen Ende der ersten Halbzeit der Partie (2:2) am Sonntag hatten Anhänger der Köpenicker jeweils ein Plakat mit Hopp-Porträt im Fadenkreuz und einer Beleidigung des Hoffenheimer Mäzens gezeigt. Deshalb hatte Schiedsrichter Bastian Dankert die Teams zeitweise in die Kabinen geschickt, die Partie stand vor dem Abbruch. Erstmals war das Spiel für wenige Momente unterbrochen worden, nachdem die Union-Fans die Wiederaufnahme von Kollektivstrafen durch den Deutschen Fußball-Bund scharf kritisiert hatten.

In einer Stellungnahme hatte die Union-Ultragruppierung "HammerHearts 2004" die Plakate gerechtfertigt. Der Protest mit Hopp im Fadenkreuz sei "keine Morddrohung. Er ist aber ganz klar provokant und kritisiert eine Person und eine stetige Entwicklung. Heute steht er jedoch vor allem entgegen schleichender Zensur und für die Ausdrucksfreiheit der Kurven." (dpa)