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Dynamo gibt die Rote Laterne ab

Die Mannschaft von Trainer Cristian Fiel feiert gegen Wehen Wiesbaden den dritten Saisonsieg. Dabei profitiert sie auch vom Videobeweis.

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Alexander Jeremejeff (r) jubelt nach seinem Tor zum 1:0 mit Moussa Kone.
Alexander Jeremejeff (r) jubelt nach seinem Tor zum 1:0 mit Moussa Kone. © Robert Michael/dpa

Von Timotheus Eimert und Daniel Klein

Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden landet einen kleinen Befreiungsschlag. Im Abstiegsgipfel gegen den SV Wehen Wiesbaden gewann die Mannschaft von Trainer Cristian Fiel mit 1:0. Lange hatten die Dresdner auf den dritten Saisonsieg in der 2. Fußball-Bundesliga warten müssen. 

Fünf Spiele in Folge hatten die Schwarz-Gelben verloren. Rechnet man das Pokalspiel gegen Hertha BSC dazu, sind es sogar sechs Pflichtspiele in Folge ohne einen Sieg. Am  Freitagabend ging Dynamo aber endlich wieder als Sieger vom Platz. Mit dem 1:0-Sieg gegen den unmittelbaren Tabellennachbarn geben die Dresdner die Rote Laterne des Tabellenletzten an die Hessen ab.

Dennoch sahen die 25.444 Zuschauer im Rudolf-Harbig-Stadion kein schönes Fußballspiel. Torchancen waren in der ersten Halbzeit Mangelware. Wenn sich eine der beiden Mannschaft an das Tor annäherte, dann waren meist Standardsituationen vorausgegangen. Es war der versprochene Abstiegskrimi, bei dem die Dresdner am Ende etwas mehr Glück als der Aufsteiger hatten. 

Denn nach 26 Minuten waren die Gäste eigentlich in Führung gegangen. Nach einem mustergültigen Konter setzte sich Wiesbadens Kapitän Manuel Schäffler im Strafraum gegen Dynamo-Verteidiger Chris Löwe durch. Mit einem satten Linksschuss aus 14 Metern überwand der Wiesbadener den chancenlosen Kevin Broll im Dynamo-Tor. 

Wiesbadens Manuel Schäffler erzielte in der 26. Minute das 1:0 für die Gäste. Doch der Treffer zählte nicht. Nach Rücksprache mit dem Videoschiedsrichter wurde das Tor annuliert.
Wiesbadens Manuel Schäffler erzielte in der 26. Minute das 1:0 für die Gäste. Doch der Treffer zählte nicht. Nach Rücksprache mit dem Videoschiedsrichter wurde das Tor annuliert. © Robert Michael/dpa

Die Hessen feierten, doch der Treffer wurde nach der Ansicht der Videobilder von Schiedsrichter Martin Petersen zurückgenommen. Der Ball war beim Dynamo-Angriff, der dem Gegentor vorausgegangen war, mit vollem Umfang im Toraus. Aus Dynamo-Sicht war es eine glückliche, aber vor allem richtige Entscheidung.

So konnte Dynamos Alexander Jeremejeff die Hausherren fünf Minuten vor der Pause in Führung bringen. Der Schwede erzielte nach einem Konter seinen dritten Saisontreffer. Moussa Koné setzte sich auf der rechten Seite im Zweikampf mit Jakov Medic durch und drang in den Strafraum ein. In der Mitte stellte Jeremejeff seine Qualitäten unter Beweis und vollendet Konés Hereingabe am ersten Pfosten. 

Doch nach dem erlösenden Treffer hatten einige Chaoten im K-Block wieder ihre Nerven nicht unter Kontrolle und zünden Pyrotechnik und Knallkörper. Dabei verletzte sich der Gäste-Torwart Lukas Watkowiak am Ohr. Auf der Bank des Aufsteigers wäre nur noch Torwarttrainer Marjan Petkovic gewesen. Watkowiak konnte aber nach einer längeren Behandlung weiterspielen.

Doch trotz der Führung kamen die Dresdner in der zweiten Halbzeit nicht wirklich in einen Spielfluss. Gefährlich wurde die Mannschaft von Cristian Fiel nur noch Kontern oder Standards. Moussa Koné hatte einige gute Chancen, entschied sich jedoch meist für die falsche Option. In der 53. Minute hätte der Senegalese die Führung ausbauen müssen, scheiterte jedoch am Gäste-Torwart. 

Auch nach dem Führungstreffen in der ersten Halbzeit fackelten Dynamofans im Stadion Pyrotechnik ab.
Auch nach dem Führungstreffen in der ersten Halbzeit fackelten Dynamofans im Stadion Pyrotechnik ab. © Robert Michael/dpa

Das Spiel  war von vielen Zweikämpfen geprägt und lebte von der Spannung. Die Mannschaft von Cristian Fiel konnte den knappen Vorsprung bis zum Schluss verteidigen und feierte den Sieg nach Spielende mit den Fans.

Das hatten sich die Zuschauer auch verdient, denn abgesehen von den unverbesserlichen Pyro-Zündern unterstützen sie ihre Mannschaft das gesamte Spiel über. Bereits vor dem Spiel feuerte der K-Block die Mannschaft lautstark an. Diese Geschlossenheit zwischen Mannschaft und Fans wird sicherlich auch in den nächsten Spielen benötigt, denn diese werden nicht einfacher. 

In zwei Wochen nach der Länderspielpause geht es zum Spitzenreiter Hamburger SV. Die Wenigsten dürften dort Punkte eingeplant haben. Auf die Mannschaft von Cristian Fiel kommen intensive Trainingstage zu, damit aus der Hansestadt vielleicht doch wichtige Punkte entführen werden können.

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