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Umstrittenes Kunstwerk verlässt den Neumarkt 

Das „Denkmal für den permanenten Neuanfang“ sorgte vor zwei Jahren für heftige Debatten. Nun wird es abgebaut, bleibt aber in Dresden.

Von Christoph Springer
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Zur Premieren-Präsentation genoss die Skulptur noch Polizeischutz, später gewöhnten sich die besorgten Bürger an den Anblick des Objekts.
Zur Premieren-Präsentation genoss die Skulptur noch Polizeischutz, später gewöhnten sich die besorgten Bürger an den Anblick des Objekts. © Ronald Bonß

In den letzten Wochen fiel die Installation aus einer Hebebühne, Gerüstteilen und einem halben Arm kaum noch auf. Seitdem der Bauzaun weg ist, der das Gelände mit dem „Grünen Gewandhaus“ vom Rest des Neumarkts abgetrennt hat, steht das „Denkmal für den permanenten Neuanfang“ fast schon zentral und ist trotzdem nur wenigen Besuchern ein Foto wert.

Ab dem 25. April 2017 haben die Künstler Heike Mutter und Ulrich Genth ihre Installation aufgebaut. Mit dem Luther-Denkmal und der Reiterstatue von Friedrich August II bildete die Skulptur ein Dreieck. Sie sollte eine „relativierende Funktion“ haben, „die sich mit der Architektur des Platzes und seiner Bedeutung befasst“, teilte die Stadt zur Einweihung mit.

Am Anfang haben sich damit aber vor allem Kritiker befasst. Sie bewarfen das Denkmal mit Pfannen, schimpften darüber und hielten das dafür ausgegebene Geld für eine Fehlinvestition. 60.000 Euro hat die Installation gekostet, das Geld kam aus dem Rathaus-Budget für Kunst im öffentlichen Raum.

Am 29. April beginnt das Ende des „Permanente Neuanfangs“. Das Denkmal wird abgebaut und im Lapidarium der Stadt eingelagert, in dem schon zahlreiche andere Kunstwerke aufbewahrt werden. Das bedeutet, es könnte jederzeit und auch an anderer Stelle wieder aufgestellt werden. Nach den Diskussionen, Attacken und vielen Interviewanfragen kurz nach der Installation des Denkmals sei es ruhig geworden um das Kunstwerk, teilte die Stadt mit. Auffälligkeiten wie Vandalismusschäden gab es nicht, zusätzliches Geld musste die Stadt deshalb auch nicht in die Hand nehmen. Einige Stadtführer hätten es in ihre Rundgänge eingebunden, teilte die Rathausverwaltung mit. Auf diese Attraktion müssen ebendiese Stadtführer nun bald verzichten.

Schon vor der Metallkonstruktion verschwindet auch die Gläserne Arche, die seit Dienstag auf dem Neumarkt steht. Ihre Ausstellungszeit endet am 18. April. Sie wird dann in Frankenberg gezeigt.