SZ + Pirna
Merken

Mafa Heidenau verkauft

Ein jahrelanger Kampf ist beendet. Eine Dresdner Gesellschaft hat die Brache ersteigert und will hier Heidenaus neue Mitte schaffen.

Von Heike Sabel
 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
So soll es an der Heidenauer Thomas-Mann-Straße die längste Zeit ausgesehen haben.
So soll es an der Heidenauer Thomas-Mann-Straße die längste Zeit ausgesehen haben. © Norbert Millauer

Manche haben schon nicht mehr daran geglaubt. Zu lange schon dümpelt das Gelände der ehemaligen Maschinenfabrik Heidenau vor sich hin. Es war im Gespräch, mit Polizeieinsätzen und Bränden, anders als es sich die Heidenauer wünschten.

Nun wendet sich das Blatt. Die Brockhausstraße GmbH & Co. KG hat das Objekt für 2,8 Millionen Euro im Rahmen der Zwangsversteigerung ersteigert. Das Mindestgebot lag bei knapp 57.600 Euro. Der Verkehrswert des Grundbesitzes beträgt laut Gutachten 217.011 Euro. Fünf Bieter hatte insgesamt 14 Gebote abgegeben.

Die Gesellschaft will das Gelände zu einem urbanen Gebiet entwickeln, das heißt zu einem Wohngebiet mit nicht störendem Gewerbe, sagt Dr. Thomas Stern, einer der beiden geschäftsführenden Gesellschafter. Arbeitstitel dafür ist "Heidenaus neue Mitte". Am Dienstag gab es dazu ein erstes Gespräch im  Heidenauer Rathaus. Stadt und Investor haben grundsätzlich gleiche Ziele. Schon vor Längerem sah die  Stadt das knapp sieben Hektar große Areal als ein urbanes, gemischt genutztes Stadtquartier mit Wohnungen und Gewerbe vor.

Die Brockhausstraße-Gesellschaft hat sich bewusst für Heidenau entschieden, weil sie  aus dem "schwierigen Dresden" raus will, sagt Stern. Er hofft, mit der Heidenauer Stadtverwaltung in anderthalb Jahren den Bebauungsplan fertig zu haben. Das sei das Schnellstmögliche. Einfach wird es nicht. Immerhin stehen fast alle der rund 30 Gebäude unter Denkmalschutz, ist der Hochwasserschutz zu beachten und sind Bodenverunreinigungen  zu beseitigen. Hinzu kommen rund 40 Mieter, mit denen nun gesprochen werden muss. Dabei handelt sich es vorwiegend und Schrauber und Werkstätten.

Über ein Jahr haben Thomas Stern und sein Geschäftspartner sich schon mit der Industriebrache im Heidenauer Zentrum beschäftigt. Die für September vergangenen Jahres angesetzte Zwangsversteigerung war aufgrund von Krankheit der Richtern verschoben worden. Immer wieder war die Mafa auch im diesjährigen Bürgermeisterwahlkampf Thema. Die Brache beschäftigt die Heidenauer seit Jahren. Zuletzt spielte sich auch im Bürgermeisterwahlkampf eine Rolle. 

Bis 1990 wurden in der Fabrik Maschinen zur Herstellung und Verarbeitung von Lebensmitteln, vor allem für Kakao, gebaut. 1992 folgte die Privatisierung, 1993 der Verkauf an die Firma Petzholdt aus Frankfurt am Main, 1998 die Gesamtvollstreckung. Eigentümer war seither die Abwicklungsgesellschaft Mafa in Hamburg. Die kündigten schon zeitig an, die Abwicklung werde sich über Jahre hinziehen.

Mehr Nachrichten aus Pirna lesen Sie hier. 

Täglichen kostenlosen Newsletter bestellen