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Sachsen ordnet unterrichtsfreie Zeit an

Die Kinder sollen ab Montag zu Hause bleiben. In den Schulen wird es Betreuungsmöglichkeiten geben. Unterricht findet aber nicht statt.

Von Andrea Schawe
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Sachsen stellt den Schulbetrieb ein.
Sachsen stellt den Schulbetrieb ein. © Caroline Seidel/dpa (Symbolbild)

Dresden. Sachsen hat nun doch beschlossen, den Schulbetrieb wegen der Ausbreitung des Coronavirus einzustellen. Das Kultusministerium hat für öffentliche Schulen ab Montag, den 16. März, unterrichtsfreie Zeit angeordnet. Dabei werden nicht alle Schulen generell geschlossen. "Das Lehrpersonal ist anwesend, um die Betreuung für alle Schülerinnen und Schüler sicherzustellen", teilt das Kultusministerium mit. "Eine Schulpflicht besteht nicht." Das bedeutet, die Kinder können zu Hause bleiben. Die Anordnung gilt bis auf Weiteres.

Ab wann Schulen und Kitas bis zum 17. April komplett geschlossen werden, wird im Laufe der kommenden Woche entschieden. Bis dahin soll den Eltern die Möglichkeit gegeben werden, sich bis zur Schließung von Schulen auf eine Betreuung von Kindern und Schülern im häuslichen Umfeld einstellen zu können.

Mit dieser Maßnahme sollen die Übertragungsmöglichkeiten des Coronavirus deutlich eingedämmt werden. Ziel ist es, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Sachsens Regierung will sich bei der Umsetzung mit Städten und Gemeinden abstimmen. Um die Versorgung der Bevölkerung, den öffentlichen Personennahverkehr oder die medizinische Versorgung zu garantieren, wird die Betreuung für alle Kinder abgesichert, deren Eltern kein alternatives Betreuungsangebot haben, teilte das Kultusministerium mit. „Wer an seinem Arbeitsplatz unverzichtbar ist, soll von seinem Arbeitgeber einen Zettel erhalten, mit dem er sein Kind in die Schule schicken kann“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Freitag in Meißen.

Die Prüfungen an den allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sind nach derzeitigem Stand nicht in Gefahr. Die ersten Prüfungen beginnen erst nach Ostern. Die schriftlichen Abiturprüfungen in Sachsen sind vom 22. April bis 11. Mai geplant.

Auch bei Klassenfahrten verschärft das Kultusministerium die Maßnahmen. Fahrten ins In- und Ausland sind bis zum Schuljahresende abzusagen, heißt es.  Bisher waren sie nur in Regionen, die das Robert-Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft hat, untersagt. Klassenfahrten in Sachsen sind zunächst bis zu den Osterferien verboten, danach werde die Lage neu bewertet. Auch Schulveranstaltungen wie Wettbewerbe, Olympiaden, Stipendienfahrten, Betriebspraktika, Schüler- und Lehreraustausche und Lehrerfortbildungen werden bis Ende des Schuljahres abgesagt.