SZ + Bob-WM 2021
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Wo die Sportler zur WM wohnen

Zu Hunderten sind Sportler und Betreuer aus der ganzen Welt ins Osterzgebirge zur WM angereist. Wo sind sie alle untergekommen?

Von Franz Herz
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Hier kommt das Bobteam von Francesco Friedrich nach dem Training zurück ins Hotel "Zum Bären", v.l. Thorsten Margis, Francesco Friedrich, Candy Bauer, Martin Grothkopp und Alexander Schüller.
Hier kommt das Bobteam von Francesco Friedrich nach dem Training zurück ins Hotel "Zum Bären", v.l. Thorsten Margis, Francesco Friedrich, Candy Bauer, Martin Grothkopp und Alexander Schüller. © Egbert Kamprath

Rund 500 Sportler und Betreuer, dazu Jury-Mitglieder und Kampfrichter sind ins Osterzgebirge gereist zur Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaft. Dazu kommen noch Tausende von Zuschauern. Viele davon haben sich für mehrere Tage in der Region einquartiert. Mit das Wichtigste dabei für die Sportler: Möglichst nahe an der Bahn gut unterzukommen. So hat das chinesische Team vor einigen Wochen im Heidehof in Dippoldiswalde angefragt, dann aber wieder abgesagt. „Sie haben sich für ein Quartier näher an der Bobbahn entschieden“, sagt Kornelia Pech, Mitinhaberin des Hotels. Vorwiegend Häuser in Altenberg und seinen Ortsteilen, eines im tschechischen Dubí beherbergen jetzt die Teams, wie Uta Schirmer, die Pressesprecherin der Veranstalter informiert. 

Das nächstgelegene Haus an der Sportstätte ist die Ladenmühle, die in Hirschsprung einen Kilometer unterhalb der Bobbahn liegt. Hier haben sich das kanadische Team mit 15 Köpfen eingemietet, das österreichische, das holländische und das belgische. „Die Italiener reisen erst noch an“, erzählt Inhaber Christoph Gröger. Besondere Ansprüche stellen die Sportler nicht. Sie werden in Vollpension verpflegt und erhalten ihr Essen vom Bufett. „Die Nähe zur Bahn ist natürlich ausschlaggebend“, sagt Gröger. Bei Biathlonwettbewerben sei der Lugsteinhof in Zinnwald erste Wahl, bei Bob-Wettbewerben sein Haus in Hirschsprung. Wobei auch jetzt Sportler im Lugsteinhof untergebracht sind, aber nur ein Team aus Fernost.

Sportler gehen keine Kompromisse ein

Das Argument der Nähe spricht auch für die Häuser in Oberbärenburg. Hier hat das deutsche Bob-Team mit den einheimischen Piloten Francesco Friedrich und Nico Walther sein Quartier im Hotel „Zum Bären“ aufgeschlagen. Selbst Nico Walther, der in Altenberg zu Hause ist, wohnt während der WM mit seinem Team hier. Die Mannschaft aus Korea, die im benachbarten DRK-Heim übernachtet, kommt in den Bären zum Essen. Im benachbarten Gasthaus Kobär, zu dem eine kleine Pension gehört, sind traditionell die Kampfrichter einquartiert. „Das ist schon lange so. Die buchen auch immer im Voraus die Termine. Sie sind im November da gewesen, im Januar zum Weltcup und jetzt auch wieder“, berichtet Kobär-Inhaber Ralph Kappelt.

Die Mannschaft aus Südkorea wohnt im DRK-Heim in Oberbärenburg und speist im Hotel "Zum Bären". 
Die Mannschaft aus Südkorea wohnt im DRK-Heim in Oberbärenburg und speist im Hotel "Zum Bären".  © Egbert Kamprath

Aber auch das Ahorn-Waldhotel in Schelerhau ist für viele Sportler eine gute Adresse. Russische und italienische Athleten, britische und norwegische Sportler haben sich hier einquartiert, heißt es beim Empfang des Hauses. Für die Sportler ist es immer auch  wichtig, ob sie einen Raum bekommen können, um an ihren Geräten zu arbeiten.

Die Pension von Diana Sartor in Bärenfels hat zu dieser WM nur eine Mannschaft zu Gast, das Skeleton-Team aus Belgien. Das ist eine Fahrerin mit ihren Betreuern. Außerdem wohnen Jury-Mitglieder in der Pension. Diana Sartor sagt: „Die Sportler sind unkomplizierte Gäste. Sie brauchen ein gutes Frühstück. Danach sind sie meistens den ganzen Tag an der Bahn.“ Nach den Wettkämpfen kann es eventuell eine Feier geben. „Aber das hängt dann sehr von den Resultaten ab, wobei für manche nur Spitzenplätze zählen und andere schon mit mittleren Platzierungen glücklich sind.“ Zwei Teams haben sich für eine Unterkunft in der Jugendherberge entschieden. 

Wer bei einer Weltmeisterschaft antritt, geht beim Quartier wenig Kompromisse ein. Schließlich müssen die Athleten auf den Punkt topfit sein und können auch nicht riskieren, auf der Anfahrt vor einer Baustelle oder in einem Stau zu stehen. Zuschauer sind da schon eher bereit,  auch andere Quartiere neben den Hotels in der unmittelbaren Nähe zu akzeptieren. So wohnt eine Gruppe aus Winterberg im Heidehof in Dippoldiswalde und fährt zu den Rennen hoch an die Bahn. Auch auf dem Campingplatz am Galgenteich in Altenberg ist das Interesse an der WM deutlich zu spüren. Standen dort vergangenes Wochenende noch zehn Wohnwagen, haben sich für das erste WM-Wochenende schon 50 angemeldet, sagt Betreiber Marcel Gundel. Es sind aber keine Sportler, sondern durchweg Zuschauer. „Die haben sich auch schon erkundigt, wann und wo die Shuttle-Busse fahren“, berichtet Gundel. Diese Besucher kommen durchweg aus Deutschland, nehmen aber auch weite Anfahrten teilweise bis aus Baden-Württemberg auf sich. 

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