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Hunderte wollen CSU-Mitglieder werden

Kanzlerkandidat der Union ist CSU-Chef Markus Söder nicht geworden. Viele Unterstützer hat er trotzdem. Das zahlt sich für die Partei nun aus.

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Den Machtkampf gegen Armin Laschet verlor CSU-Chef Markus Söder. Nun will seine Partei von der Beliebtheit ihres Vorsitzenden profitieren.
Den Machtkampf gegen Armin Laschet verlor CSU-Chef Markus Söder. Nun will seine Partei von der Beliebtheit ihres Vorsitzenden profitieren. © Peter Kneffel/dpa

Nach der Niederlage von CSU-Chef Markus Söder gegen den CDU-Vorsitzenden Armin Laschet im Machtkampf um die Kanzlerkandidatur hat die CSU eine sprunghafte Nachfrage nach einer Online-Mitgliedschaft erhalten. CSU-Generalsekretär Markus Blume bestätigte der "Bild"-Zeitung, dass in der Münchner CSU-Landesleitung allein am Donnerstag mehr als 1.000 Anträge auf Online-Mitgliedschaft eingegangen seien. Am Donnerstag war zunächst von mehreren hundert Anträgen in den vergangenen Tagen die Rede. Man komme bei der Bearbeitung derzeit kaum hinterher, teilte die CSU am Donnerstag auf Nachfrage mit.

Der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz rief unterdessen die CDU-Mitglieder dazu auf, nicht aus der Partei auszutreten. "Wir haben derzeit sehr viele Austritte in den Kreisverbänden der CDU. Ich möchte deshalb an dieser Stelle sagen: Bitte bleiben Sie in der CDU, es kommen auch wieder bessere Zeiten. Jetzt müssen wir gemeinsam für ein gutes Bundestagswahlergebnis kämpfen", twitterte er am späten Donnerstagabend. Merz war Laschet im Rennen um den Parteivorsitz unterlegen.

Die CSU bietet schon seit September 2020 Online-Mitgliedschaften an, und das bundesweit. CSU-Online-Mitglieder können sich digital in die Parteiarbeit einbringen, sie bekommen nach Parteiangaben einen exklusiven Zugang zu Informationen, können sich an Online-Umfragen und -Schulungen beteiligen und an digitalen Parteievents teilnehmen. Es gibt aber einen ganz zentralen Unterschied zur "normalen" Mitgliedschaft: Anders als ein Vollmitglied gehört ein Online-Mitglied keinem Ortsverband der CSU an und hat kein innerparteiliches Stimmrecht.

CSU-Chef Söder hatte Anfang der Woche den Weg für seinen CDU-Kollegen als Kanzlerkandidaten freigemacht - in der Nacht zum Dienstag wurde Laschet vom CDU-Vorstand gekürt. Neben der CSU hatte es zuvor aber auch breite Unterstützung für Söder an der CDU-Basis gegeben. (dpa)