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Das hält Sachsen von Baerbock und Laschet

Würde der Kanzler direkt gewählt, hätte die Kandidatin der Grünen derzeit die besten Chancen. Der CDU-Chef hingegen landet noch hinter einem anderen Bewerber.

Von Tobias Winzer
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Annalena Baerbock ist seit dieser Woche offiziell Kanzlerkandidatin der Grünen.
Annalena Baerbock ist seit dieser Woche offiziell Kanzlerkandidatin der Grünen. © dpa/Michael Kappeler

Fünf Monate vor der Bundestagswahl Ende September haben sich in dieser Woche zwei wichtige offene Fragen geklärt: Annalena Baerbock tritt als erste Kanzlerkandidatin für die Grünen an, weil Co-Parteichef Robert Habeck ihr den Vortritt ließ. Und Armin Laschet geht für die CDU/CSU ins Rennen um die Nachfolge von Angela Merkel, weil er sich in einem langwierigen Duell gegen CSU-Chef Markus Söder durchsetzte. Beiden werden nun die besten Chancen für das Amt des Kanzlers eingeräumt. Experten erwarten einen engen Wettbewerb.

Doch wie ist die Stimmung im Osten und speziell in Sachsen? Viele sächsische CDU-Mitglieder hatten zuletzt keinen Hehl daraus gemacht, dass sie Söder für den geeigneteren Kanzlerkandidaten halten - obwohl sowohl er als auch Laschet keine besondere Verbindung zu Sachsen und zum Osten Deutschlands haben. Bei Baerbock hingegen, die ihre politische Karriere in Brandenburg mit begründet hat, ist das anders. Einige bezeichnen dies als ihren großen Vorteil (Kommentar: Annalena Baerbock und der Osten).

Diese Einschätzung spiegelt sich auch in einer repräsentativen Umfrage wider, die sächsische.de gemeinsam mit den Meinungsforschern von Civey gestartet hat. Wir wollten wissen, wen die Menschen zum Kanzler wählen würden, würde dieser direkt gewählt werden. Rund 20 Prozent würden dann bei Baerbock ihr Kreuzchen machen. Nur rund 10 Prozent hingegen würden für Laschet stimmen. Er ist damit in Sachsen hinter dem SPD-Kandidaten Olaf Scholz, der rund 13 Prozent der Stimmen bekommen würde, nur drittbeliebtester Kanzlerkandidat.

Eine Mehrheit der Sachsen, rund 57 Prozent, kann sich hingegen mit keinem der drei Kandidaten anfreunden. Sie haben auf die Frage mit "Weiß nicht" oder "Keinen der Genannten" geantwortet.

Eine weitere Umfrage legt indes nah, dass auch Habeck als Kanzlerkandidat der Grünen gute Chancen gehabt hätte. Wir wollten von den Sachsen wissen, ob es ihrer Meinung nach die richtige Entscheidung war, Baerbock statt Habeck als Kanzlerkandidatin zu bestimmen. Rund 32 Prozent beantworten diese Frage mit Ja. Rund 43 Prozent halten diese Entscheidung hingegen für einen Fehler. Rund 25 Prozent sind bei der Frage unentschieden.

Noch aussagekräftiger ist das Stimmungsbild zum Kandidatenduell innerhalb der Union. Nur rund 21 Prozent der Sachsen sagen, dass sie es für die richtige Entscheidung halten, Laschet statt Söder zu bestimmen. Rund 69 Prozent halten das hingegen für einen Fehler. Rund zehn Prozent sind bei der Frage unentschieden.

An der erstgenannten Umfrage wurde bisher bundesweit 16.001 Mal teilgenommen. Die Stichprobe für die Sachsen-Zahlen besteht aus 286 Personen. An der zweiten Umfrage haben bislang bundesweit 52.763 Menschen teilgenommen, die Stichprobe für die Sachsen-Zahlen liegt bei 314. An der dritten Umfrage haben bislang bundesweit 6.626 Menschen teilgenommen, die Stichprobe für die Sachsen-Zahlen besteht aus 260 Personen. Wie Umfragen mit Civey funktionieren, wird in diesem Artikel (mit Video) erklärt.

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