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Siemens-Auftrag für Aufbau von Wasserstoffwerk in Sachsen

Das Hamburger Umweltunternehmen HH2E AG lässt für sein sächsisches Wasserstoffwerk im Landkreis Leipzig Transformatoren bei Siemens bauen.

Von Ulrich Wolf
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Im Oktober 2023 nahmen die Leipziger Stadtwerke das erste zertifizierte Wasserstoffkraftwerk Deutschlands in Betrieb. 2025 soll in der Region ein zweites folgen, allerdings vom Betreiber HH2E AG.
Im Oktober 2023 nahmen die Leipziger Stadtwerke das erste zertifizierte Wasserstoffkraftwerk Deutschlands in Betrieb. 2025 soll in der Region ein zweites folgen, allerdings vom Betreiber HH2E AG. © dpa

Berlin/Leipzig. Der Siemens-Konzern wird sich am Aufbau eines Wasserstoffwerks in Thierbach im Landkreis Leipzig beteiligen. Das teilten der künftige Kraftwerksbetreiber HH2DE und Siemens gemeinsam am Dienstag in Berlin mit.

Man werde Hochspannungssysteme und Transformatoren bereitstellen, die "für den Betrieb der groß angelegten grünen Wasserstoffproduktionseinheiten von HH2E in ganz Deutschland wesentlich sind". Siemens Energy bringe somit seine Energietechnologie in das Projekt ein, hieß es.

Bis 2025 will HH2E am Standort des inzwischen abgerissenen Braunkohlekraftwerks Thierbach im Leipziger Süden ein Wasserstoffwerk errichten. Von 2026 an soll die Zahl der Mitarbeiter von dann 40 kontinuierlich ausgebaut werden auf schließlich bis zu 150 im Jahr 2030. Bis dahin soll eine Stromanschlusskapazität von einem Gigawatt erreicht werden. Das entspricht in etwa der Leistung eines Kernkraftwerks.

Mindestens vier Standorte in Deutschland

Insgesamt plant HH2E mit einer Kapazität "von mindestens vier Gigawatt" in ganz Deutschland in den nächsten sechs Jahren. Außer Thierbach ist auch ein Werk in Lubmin an der Ostsee fortgeschritten. Weitere Projektgesellschaften hat das Unternehmen bereits gegründet für Standorte in Arneburg in Sachsen-Anhalt sowie in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein.

Die in Hamburg ansässige Aktiengesellschaft betonte, das Bundesland Sachsen, der Landkreis Leipzig sowie die Gemeinden Borna und Kitzscher unterstützten das Projekt und seien damit "Vorreiter für die Energie-Unabhängigkeit Deutschlands". Bereits im Oktober vorigen Jahres hatten in der Region die Leipziger Stadtwerke das erste zertifizierte Wasserstoffkraftwerk Deutschlands in Betrieb genommen.

Britische Investmentfirmen sind bei HH2E eingestiegen

Sowohl Siemens als auch HH2E erklärten, ihre Zusammenarbeitet gehe über die "traditionelle Käufer-Lieferanten-Beziehung" hinaus. Vielmehr handele es sich um "ein zukunftsorientiertes Unterfangen". Man werde "neue Maßstäbe in der Branche setzen". Die Kooperation war mit einer Unterschriftzeremonie in der Siemens Energy Schaltanlagenfabrik in Berlin vereinbart worden.

Zu den Aktionären der HH2E AG gehören unter anderem die britischen Investoren Hydrogen One Capital Growth und Foresight Group. Stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Unternehmens ist die SPD-Politikerin Barbara Hendricks, die im Kabinett von Angela Merkel Umweltministerin war. HH2E ist zudem an Projekten mit der Lausitzer Energie AG (Leag) beteiligt sowie am Leipziger Flughafen.