Sachsens Diakonie kämpft gegen Etatkürzung bei Freiwilligendiensten

Radebeul. Die Diakonie Sachsen protestiert gegen geplante Etatkürzungen beim Bundesfreiwilligendienst im Bundeshaushalt. Diakonie-Chef Dietrich Bauer teilte in Radebeul mit, er sei überrascht und besorgt, dass insgesamt 30 Millionen Euro für Freiwilligendienste weniger zur Verfügung gestellt werden sollen. Das widerspreche dem im Koalitionsvertrag vereinbarten "bedarfsgerechten Ausbau der Freiwilligendienste".
Diese Dienste seien für junge Menschen unter anderem eine Zeit der Bildung und leisteten "einen wertvollen Beitrag zur Demokratieförderung in Zeiten gesellschaftlicher Instabilität". Die Freiwilligendienste dürften nicht zum "Luxus für finanziell Abgesicherte" werden. Es sei vollkommen unverständlich, dass in einer Zeit, in der immer wieder die Rufe nach einer sozialen Dienstpflicht erschallen, ausgerechnet diejenigen wenig Wertschätzung erfahren, die hierzu bereits einen zentralen Beitrag leisteten.
Der Diakonie-Vorstand appellierte daher in einem persönlichen Brief an die sächsischen Bundestagsabgeordneten, sich dafür einzusetzen, dass zumindest die aktuell zur Verfügung stehenden Mittel in Höhe von 328 Millionen Euro ab 2024/25 fixiert werden. "Nur so ist in den nächsten Jahren eine Absicherung der Dienste möglich." Unter die Freiwilligendienste fallen das Freiwillige Soziale Jahr oder das Freiwillige Ökologische Jahr. Die sogenannten Bufdis arbeiten ehrenamtlich, erhalten aber ein Taschengeld von derzeit 438 Euro monatlich.
In Sachsen ging die Zahl der Bundesfreiwilligen im vorigen Jahr allerdings zurück. Durchschnittlich engagierten sich 2.686 junge Frauen und Männer. 2021 waren es noch 190 Freiwillige mehr. (SZ/uwo/dpa)