Politik
Merken

Entsetzen über Thüringer AfD-Politiker auf Holocaust-Mahnmal

Das Auschwitz Komitee nennt das Verhalten Holger Wintersteins widerwärtig, der israelische Botschafter spricht von "Schande". Selbst die Thüringer AfD äußert sich kritisch.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Der Thüringer AfD-Abgeordnete Holger Winterstein auf dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas.
Der Thüringer AfD-Abgeordnete Holger Winterstein auf dem Denkmal für die ermordeten Juden Europas. © Screenshot: Facebook/Sächsische.de; dpa

Berlin. Das Internationale Auschwitz Komitee hat das Verhalten des Thüringer AfD-Politikers Holger Winterstein am Berliner Holocaust Mahnmal scharf verurteilt. Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner nannte es am Dienstag in Berlin "widerwärtig". Er beleidige damit Überlebende des Holocaust und verhöhne ihre ermordeten Angehörigen.

Ein von dem Kommunalpolitiker aus Sonneberg bei Facebook hochgeladenes Bild zeigt ihn auf einer der Betonstelen des Holocaust-Mahnmals, freudestrahlend die Arme in die Höhe streckend.

Das Bild soll nach der Demonstration gegen die Energiekrise in Berlin am vergangenen Samstag entstanden sein. Später löschte Winterstein das Bild, das aber weiter in den sozialen Medien kursiert.

Dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) sagte er am Montag: "Das war echt blöd von mir." Der Thüringer AfD-Landesverband bezeichnete das Verhalten auf Twitter als inakzeptabel. Der Sachverhalt solle intern aufgearbeitet und die notwendigen Konsequenzen gezogen werden.

Das Auschwitz Komitee erklärte, die Überlebenden des Holocaust hofften, dass auch dieses Beispiel den Menschen in Deutschland deutlich mache, "welch menschenverachtender und antisemitischer Ungeist sich in der Partei Herrn Höckes hat entwickeln können".

Der israelische Botschafter Ron Prosor twitterte, "Herr Winterstein, alle sehen Ihnen beim Tanzen zu, während Sie Schande über sich und Ihre Partei bringen. Genießen Sie Ihre beschämende Minute des Ruhms, denn Ihr Name wird bald vergessen sein. Die geheiligten Seelen, derer am Denkmal gedacht wird, werden nie vergessen werden." (epd)