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Pechstein zahlt 500 Euro Strafe für Uniform-Auftritt bei der CDU

Mit einer Rede zur Asylpolitik bei der CDU im Outfit der Bundespolizei verursachte die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein ziemlichen Wirbel. Jetzt ist das Disziplinarverfahren beendet.

Von Ulrich Wolf
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Wegen eines Auftritts in Bundespolizei-Uniform bei einer CDU-Veranstaltung soll die Beamtin und Eisschnellläuferin Claudia Pechstein 500 Euro Strafe zahlen.
Wegen eines Auftritts in Bundespolizei-Uniform bei einer CDU-Veranstaltung soll die Beamtin und Eisschnellläuferin Claudia Pechstein 500 Euro Strafe zahlen. © dpa/ANP

Köln. Die Bundespolizei hat das Disziplinarverfahren gegen ihre Mitarbeiterin und Eisschnellläuferin Claudia Pechstein eingestellt. Das berichtete zuerst der Kölner Stadtanzeiger unter Berufung auf Ermittlerkreise. Die Angelegenheit sei mit einer Geldbuße von 500 Euro erledigt worden, hieß es.

Zwar habe die Rede Pechsteins auf dem CDU-Konvent ein Dienstvergehen gegen die gebotene Mäßigungspflicht dargestellt, andererseits habe Pechstein seit Jahrzehnten als Beamtin der Bundespolizei große sportliche Meriten errungen, schreibt die Zeitung. Zudem berücksichtigten die zuständigen Stellen, dass Pechstein ihren Dienstverstoß zutiefst bereut und offensichtlich das Uniformverbot bei Parteiveranstaltungen nicht gekannt habe.

Deutliche Rüge für Pechsteins Verhalten

Die Geldbuße sei angemessen, da es sich um ein einmaliges Vergehen handele. Der Bild-Zeitung zufolge wurde das Verhalten Pechsteins aber deutlich gerügt. Das Blatt zitiert aus der Disziplinarverfügung: "Das Halten der Rede in der Uniform der Bundespolizei rief eine enorme mediale Resonanz hervor." Durch ihr Verhalten habe Pechstein mit ihrer Rede in Uniform bei der CDU den Eindruck erzeugt, dass hinter ihren Äußerungen die Bundespolizei stehe.

Deutschlands erfolgreichste Eisschnellläuferin war am 17. Juni 2023 beim CDU-Konvent aufgetreten. Dort hatte sie mit ihren Äußerungen zur Asylpolitik erheblichen Widerspruch bei SPD und den Grünen hervorgerufen.

Bundespolizeipräsident Dieter Romann hatte in einem Rundbrief an die 54.000 Beschäftigen seiner Behörde betont, dass Beamtinnen und Beamte dem ganzen Volk und nicht einer Partei zu dienen hätten. CDU-Chef Friedrich Merz hingegen hatte von einem "brillanten Auftritt" Pechsteins gesprochen.

Zuletzt hatte die fünffache Olympiasiegerin Pechstein, die inzwischen 52 Jahre alt ist, Wirbel verursacht, weil sie trotz ihres Alters ihre Karriere nicht beendet und damit weiterhin eine steuerfinanzierte Sportlerstelle besetzt. Bevor in der kommenden Saison die Weltcup-Serie Ende November startet, steht für die Thüringerin das erhoffte Ende ihres Rechtsstreits mit dem Eislauf-Weltverband an. Im Oktober verhandelt das Oberlandesgericht München ihre Millionenklage auf Schadenersatz und Schmerzensgeld. Pechstein war im Februar 2009 vom Weltverband wegen auffälliger Blutwerte für zwei Jahre gesperrt worden. Sie bestreitet jegliches Doping.