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Ex-Linkenchefin Kipping bringt Berliner Kindern das Schwimmen bei

Die gebürtige Dresdnerin Katja Kipping hilft ehrenamtlich beim Schwimmunterricht in Berlin. Die frühere Senatorin hat zudem ein zweites Studium begonnen.

Von Thilo Alexe
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Katja Kipping vor der Silhouette ihrer Geburtstadt.
Katja Kipping vor der Silhouette ihrer Geburtstadt. © Archivbild: Jürgen Lösel

Das lässt aufhorchen: Katja Kipping gibt Schwimmunterricht. Die prominente Linke begleitet bei der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) in Berlin seit November zwei Kurse für Kinder. Zudem habe sie erfahren, „dass eine Grundschule händeringend Unterstützung sucht“. Auch für sie begleitet sie den Unterricht, einmal in der Woche, drei Klassen hintereinander. Die Arbeit mit Kindern, sagt sie, sei sinnvoll: „Man bekommt auch viel zurück.“

Die heute 46-Jährige begann in der Kommunalpolitik als Stadträtin in ihrer Geburtsstadt Dresden. Sie gehörte Sachsens Landtag und später dem Bundestag an, führte mit Bernd Riexinger als Vorsitzende die Linkspartei. In der Berliner rot-grün-roten Koalition unter Franziska Giffey (SPD) war Kipping Sozialsenatorin. Allerdings musste die Wahl zum Abgeordnetenhaus vom September 2021 wegen massiver Pannen wiederholt werden. Nach dem zweiten Durchgang rund eineinhalb Jahre später änderte sich das Machtgefüge. Die Linke ist nicht mehr an der Berliner Landesregierung beteiligt.

Im März, als praktisch klar war, dass Kipping bald aus dem Amt scheidet, antwortete sie im ZDF bei Markus Lanz auf die ihr oft gestellte Frage nach den Zukunftsplänen: „Dann mache ich was ganz Verrücktes.“ Was genau? „Ich werde mich hinsetzen und überlegen, wie das nächste Kapitel in meinem Leben aussieht.“ Im Herbst absolvierte Kipping einen Rettungsschwimmkurs. Sie erfuhr dort von den Personalsorgen einer Grundschule beim Schwimmunterricht. Die verheiratete Mutter absolvierte Kurse zur Qualifikation als Schwimmtrainerin und für die Trainerlizenz im Breitensport.

„Ich ging schon immer gerne schwimmen, auch als Senatorin“, sagte Kipping der Sächsischen Zeitung. „Da ging es auch darum, arbeitsbedingte Haltungsschäden auszugleichen.“ Kipping arbeitet ehrenamtlich für die DLRG. Für die Schule hat sie aus verwaltungstechnischen Gründen einen Vertrag. Die Einkünfte werden mit ihrem Ruhegehalt verrechnet, so dass sie nichts mit dem Unterricht verdient. Und womit will sie künftig Geld verdienen? Kipping: „Ich habe ein Studium im Bereich Personalmanagement aufgenommen.“