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Wagenknecht kann sich Koalition mit Michael Kretschmers CDU vorstellen

Die ehemalige Linke Sahra Wagenknecht überrascht mit einem Gedankenspiel zu Sachsen. Ihr Bündnis benötige aber Kandidaten, die für ein Ministeramt tauglich seien.

Von Thilo Alexe
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Sagt Hallo zur CDU von Michael Kretschmer in Sachsen: Sahra Wagenknecht.
Sagt Hallo zur CDU von Michael Kretschmer in Sachsen: Sahra Wagenknecht. ©   dpa

Die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht bringt eine Koalition ihrer neuen Partei mit der CDU in Sachsen ins Gespräch. „Im Zweifel ist das vielleicht besser, als wenn Kretschmer mit der AfD regiert“, sagte die aus der Linken ausgetretene Politikerin der Zeit. Auf eine solche Situation müsse man vorbereitet sein, fügte Wagenknecht hinzu. Wenn ihr noch als Verein organisiertes „Bündnis Sahra Wagenknecht“ (BSW) bei Landtagswahlen antrete, soll es auch Leute auf der Liste haben, die ein Ministeramt ausüben können.

Im kommenden Jahr stehen neben den Kommunal- und Europawahlen auch Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg an. Überall ist die AfD derzeit stark. Allerdings schließt Sachsens Ministerpräsident und CDU-Landeschef ein Bündnis mit der Partei kategorisch aus. Wagenknecht sagte der Zeit weiter, es könne der Fall eintreten, dass AfD und BSW etwa in Sachsen zusammen bei mehr als 50 Prozent liegen werden. Dann müsse man notfalls auch über ein Bündnis mit der CDU nachdenken.

Nach einer Umfrage von Sächsische.de und anderen vom Sommer können sich 29 Prozent der Wähler im Freistaat vorstellen, für die neue Kraft zu stimmen. Von den Mandatsträgern der sächsischen Linken in Bundestag, Landtag und dem Europaparlament will Wagenknecht aber niemand folgen.

Die 19 Politikerinnen und Politiker hatten im Juli erklärt, im Fall einer Abspaltung in der Linken und der jeweiligen Fraktion zu bleiben. Allerdings schließt sich die ehemalige Zwickauer Bundestagsabgeordnete der Linken, Sabine Zimmermann, Wagenknecht an.

Bislang mehr Ein- als Austritte bei Sachsens Linke

Der Parteiaustritt Wagenknechts und mehrerer Gefolgsleute hat bei den Linken in Sachsen bislang nicht zu einem Aderlass geführt. Wie der Landesvorstand auf Anfrage mitteilte, wurden bis Mittwochvormittag 25 Eintritte und sieben Austritte registriert. "Allerdings muss darauf hingewiesen werden, dass es sich dabei hauptsächlich um diejenigen handelt, die sich direkt an den Landesverband gewandt haben", erklärte Pressesprecher William Rambow.

Ein- und Austritte, die gegenüber dem Bundesverband erklärt würden, brauchten in der Regel einige Tage bis zur Meldung an die Landesverbände. Allerdings erkläre erfahrungsgemäß ein Großteil der Leute einen solchen Schritt gegenüber dem Landesverband. (mit dpa)